Im Jahr 2010 wurde das Stadtteilzentrum „Ebel 27“ vom Referat Migration der Stadt Bottrop eingerichtet, u.a. um dort die im Nutzungskonzept des Berneparks aufgeführten interkulturellen Komponenten umzusetzen. Seit März 2012 ist ein großes Tor auf der Grenze des Geländes Berne-Park und „Ebel 27“ errichtet worden. Dadurch haben die Besucher des Berne Parks einen direkten Zugang zum Gartenbereich von „Ebel 27“.
Um das o.g. Ziel zu erreichen, ist das Projekt „Migrantinnen“ (gefördert aus Mitteln Soziale Stadt) dort angesiedelt. Mit Hilfe dieses Projekts wird eine Nachhaltigkeit der Arbeit des Zentrums angestrebt.
Stadtteilarbeit
Eine nachhaltige Integration im Stadtteil Ebel kann ohne Partizipation von einheimischen und zugewanderten Bevölkerungsgruppen nicht realisiert werden. Sie kann nur durch gemeinsame Aktivitäten im Stadtteil entwickelt werden. Dazu ist die Arbeit in „Ebel 27“ notwendig, um die Migrantenbevölkerung und einheimische Akteure sowie Fachkräfte der Institutionen im Stadtteil zielgerecht zu vernetzen und zu begleiten.
„Ebel 27“ nimmt an allen Aktivitäten des Stadtteil-Netzwerks teil.
Frauenarbeit
Das Konzept von „Ebel 27“ berücksichtigt ebenfalls frauenspezifische Problematiken. Dabei unterstützt „Ebel 27“ die Frauen, damit sie am nachbarschaftlichen und öffentlichen Leben teilnehmen können. Hier setzt „Ebel 27“ auch auf muttersprachliche und kulturspezifische Angebote:
Qualifizierung von Migrantinnen aus dem Stadtteil
Im Rahmen eines Fernstudiums werden die Frauen aus dem Stadtteil in den Bereichen Hauswirtschaft und Altenbetreuung für den ersten Arbeitsmarkt qualifiziert. Auf Grund der demografischen Entwicklung steigt der Bedarf in den Bereichen Altenbetreuung und Hauswirtschaft, so dass eine Qualifizierung in diesen Bereichen mit einer günstigen Beschäftigungsperspektive verbunden ist. Gestützt wird die Qualifizierung durch eine sozialpädagogische Begleitung, fachliche Unterstützung sowie einen fachbezogenen Deutschkurs. Mit dem Ziel der Heranführung an den Arbeitsmarkt werden zusätzliche Praxistage organisiert. Bei diesem Projekt sind das Deutsche Rote Kreuz Haus Rottmannsmühle und das Job-Center/ Arbeit für Bottrop wichtige Kooperationspartner.
Interkulturelle Frauenarbeit
Auf Initiative von „Ebel 27“ findet bereits seit mehreren Jahren der „Internationale Frauentag 8. März“ im Matthias-Haus statt, der gleichermaßen von Deutschen wie Migrantinnen besucht wird. Die Veranstaltung erfreute sich immer großer Resonanz.
Zusätzlich finden auch die Feierlichkeiten zum „Ramadan-Fest“ und zum „Opferfest“ statt.
Bildungsarbeit/offener Frauentreff
Der Bedarf an Deutschkursen ist hoch im Stadtteil Ebel. Auf Grund des unterschiedlichen Niveaus der einzelnen Migrantinnen, ist ein einheitlicher Kurs nicht möglich. Es wird deshalb ein Basiskurs Deutsch durchgeführt. Für diejenigen, die die finanziellen Möglichkeiten hatten, werden private Sprachkurse vermittelt.
Mit den Müttern der Jugendlichen in „Ebel 27“ werden im Rahmen der Bildungsarbeit mit unterschiedlichen Themen und regelmäßigen Terminen ( einmal pro Woche) Gruppenarbeiten durchgeführt. Ziel ist es, die Ressourcen der Mütter für die Jugendarbeit in Ebel mit einzubeziehen und gemeinsame Erziehungsziele zwischen Elternhaus und Jugendarbeit in Ebel zu gewährleisten.
Kinder- und Jugendarbeit
In „Ebel 27“ findet von Beginn an eine stadtteilbezogene, interkulturelle Kinder- und Jugendarbeit mit einer Vielfalt an Angeboten und Programmen statt. Neben einer Verbesserung ihrer Bildungschancen geht es um das langfristige Ziel, Kinder und Jugendliche zu befähigen, die Entwicklung des Stadtteils in Zukunft mit zu gestalten. Im Zentrum werden Alltagserfahrungen aus der Schule, auf dem Schulweg im Stadtteil und im Elternhaus kommuniziert und diskutiert. Dazu werden Gesprächskreise und Beratungen angeboten und durchgeführt. Einige Angebote sind: Beratung, Einzelberatung, schulische Förderung, Kontakt mit den Schulen, Elternarbeit, Ferienprogramme und Kulturprojekte.