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Bernhard Poether

1 Stolperstein am Förenkamp 27

Patenschaft

Patenschaft für den Stolperstein: Pfarrgemeinde St. Joseph/ Willi Toensgerlemann
Verlegung des Stolpersteins: 10. Oktober 2007

Leben

Bernhard Poether© Otzisk, Pater Reinhold

Bernhard Poether wurde am 1. Januar 1906 in Datteln geboren. Nach dem Theologiestudium erfolgte 1932 die Weihe zum Priester. Von 1934 bis 1936 schickte das Bistum Münster Bernhard Poether nach Krakau (Polen). Er studierte die polnische Sprache und vertiefte seine Sprachkenntnisse als Vikar in einer Kirchengemeinde. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit in den folgenden Jahren in Gladbeck und Bottrop lag auf dem Gebiet der Seelsorge für polnisch sprechende Katholiken im Ruhrgebiet. So hielt er Messen ab mit Liedern und Predigten in polnischer Sprache. Er geriet zudem in Konflikt mit dem nationalsozialistischen Staat wegen Religionsunterrichts in den Schulen; er erhielt Unterrichtsverbot.

Mit Kriegsausbruch am 1. September 1939 und der Besetzung Polens kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der „deutschen Volksgemeinschaft“ und den polnisch sprechenden Einwohnern Bottrops. Für Kaplan Poether gab es keine nationalen Unterschiede im Umgang mit (katholischen) Christen und Einwohnern Bottrops.

Er setzte sich am 13. September 1939 in der Gestapo- Außendienststelle in Bottrop für neun Bottroper polnischer Sprache ein. Am 22. September 1939 holten ihn zwei Gestapo-Beamte ab.

Ein halbes Jahr dauerte die Inhaftierung in Bottrop. Ab dem 28. Februar 1940 war Bernhard Poether im Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin und ab dem 10. April 1941 im KZ Dachau bei München im sogenannten Priesterblock interniert. Geschwächt von Zwangsarbeit und Hunger, angegriffen von Willkür und Terror starb Bernhard Poether am 5. August 1942 im Alter von 36 Jahren. Die offizielle Todesursache lautete „Herzschwäche“.

Literatur und Quellen

Jörg Lesczenski: „Ab heute scheide ich von euch für immer“. Widerstand
und Resistenz in Bottrop 1933-1945, Bottrop 2005.

Christian Frieling u. Chrysostomus Ripplinger: Kaplan Bernhard Poether, in:
Helmut Moll (Hrsg.): Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des
20. Jahrhunderts, 7., überarbeitete u. aktualisiert Aufl., Paderborn 2019,
Bd. 1, S. 531–535.

Ewald Spieker (Hg.): Kaplan Bernhard Poether (1906-1942). KZ-Priester des
Bistums Münster, Münster 2014.

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