Erinnerungen an Nazi-Opfer bewahren
Stolperstein-Initiator Gunter Demnig setzt 13 weitere Messingtafeln
Über 100 Stolpersteine erinnern in Bottrop an ehemalige Bürger, die Opfer der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten geworden sind. Der Initiator der Erinnerungsplatten aus Messing ist Gunter Demnig. Jetzt hat er 13 weitere Gedenksteine gesetzt.
„Damit wollen wir die Erinnerungskultur in unserer Stadt lebendig halten und auch 78 Jahre nach dem Ende der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus der Opfer gedenken“, sagt Oberbürgermeister Bernd Tischler. Er betont die Notwendigkeit, die Gräueltaten in Erinnerung zu halten. Mit jedem Stolperstein sei das Schicksal eines einzelnen Menschen verbunden. Jeder Name trete so aus der Anonymität heraus. „Darin liegen der besondere Wert und die Bedeutung der Stolpersteine, denn sie erinnern uns an Schicksale, die wir nicht vergessen dürfen“, sagt der Oberbürgermeister.
Mit den Stolpersteinen wird an Isaak und Pepi Scheiner sowie ihre Tochter Hildegard, an Fanny Glinert, Samuel und Scheindla Karp sowie ihre Kinder Mundyk, Max, Anna und Ruth erinnert. Auf den Gehwegen der zuletzt bekannten Wohnadressen von Elisabeth Bernhardine Spettmann, Alois Saffert und Paul Borek sind ebenfalls Gedenkplatten eingelassen.
Unter der Leitung von Lehrer Christopher Kühne haben Schülerinnen und Schüler der Willy Brandt Gesamtschule im Bottroper Stadtarchiv geforscht. Sie haben das Schicksal von allein zehn Menschen nachgezeichnet. Die Finanzierung der Gedenksteine erfolgt durch Lehrer und Schüler der Willy Brandt Gesamtschule, Familie Borek, Die Grünen, Thomas Wanschura, Viktoria und Uwe Schipper, Rosemarie und Hans-Georg Meyer, die Firma „Bottroper Bier“, die „Emschergenossenschaft/ Lippeverband Bottrop“ und Verein „7 Freunde“ sowie vom Berufskolleg.