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© Stadt Bottrop

Klimaanalyse Stadt Bottrop

Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat für die Stadt Bottrop eine aktuelle Klimaanalyse erstellt.

Die Klimaanalyse für die Stadt Bottrop ist eine Darstellung der bioklimatischen Verhältnisse und Analyse der aktuellen Situation innerhalb des Stadtgebietes mit Betrachtung der derzeitigen und zukünftigen Wärmeinselbereiche.
Neben einer Bewertung der Grün- und Freiflächen aus klimaökologischer Sicht gibt das Gutachten auch konkrete Planungshinweise vor dem Hintergrund der prognostizierten klimatischen Veränderungen im Laufe des 21. Jahrhunderts. Diese Hinweise sollen eine klimawandelgerechte Stadtentwicklung unterstützen. Das Gutachten ist eine Aktualisierung und Ergänzung der stadtklimatologischen Analyse aus dem Jahr 2006.
Die mittleren Jahresmitteltemperaturen weisen in Zukunft voraussichtlich in allen Klimatopen des Stadtgebietes höhere Werte auf als bisher. Der Anstieg ist für den Zeitraum 2021-2050 bezogen auf die Periode 1961-1990 mit 1,9 bis 2,2 Kelvin (K) allerdings in allen Klimatoptypen ähnlich groß.

Die Modellierung des Stadtraums erfolgt mit Hilfe des Simulationsmodells FITNAH-3D, welches sich u.a. auf die Ergebnisse der im Rahmen des Fachbeitrags „Klimaanpassung“ zum Regionalplan Ruhr für die gesamte Metropolregion durchgeführten Modellierung bezieht.

Flächenanteile der Klimatope und Verkehrstrassen im Stadtgebiet von Bottrop© Regionalverband Ruhr

Klimatope

Das Freilandklima nimmt mit 33,0 % Flächenanteil an der gesamten Stadtfläche den höchsten Wert aller Klimatoptypen ein, wobei sich diese schwerpunktmäßig im Norden des Stadtgebietes konzentrieren.
Den zweitgrößten Flächenanteil im Stadtgebiet nehmen mit 26,4 % die Waldklimatope ein. Diese umfassen die zusammenhängenden Waldgebiete Stadtwald, Köllnischer Wald, Fernewald, Stadtwald Vöingholz sowie die bewaldeten Bereiche der Kirchheller Heide. Diesem zusammenhängenden Waldareal ist aus regionalklimatischer Sicht eine wichtige Filterfunktion für Luftschadstoffe und somit auch als Frischluftlieferant zuzuschreiben.

Lokalklimatisch kommt dem Stadtwald südlich der A2 eine besondere Bedeutung zu, da er als wichtiger Filter für Luftschadstoffe aus den Verkehrsemissionen entlang der A2 für Teile der Wohnbebauung von Fuhlenbrock und Eigen dient, eine klimatische Pufferfunktion zwischen diesen Siedlungsbereichen einnimmt und als Kalt- und Frischluftlieferant sowohl für die direkt angrenzenden Siedlungsbereiche der Ortsteile Fuhlenbrock und Eigen sowie durch eine Grünvernetzung mit dem Stadtgarten und angrenzenden landwirtschaftlichen Freiflächen (nördlich des Marienhospitals) auch für Teile der stärker klimatisch belasteten Siedlungsbereiche im Ortsteil Stadtmitte fungiert.

Wald mit Pufferfunktion© Stadt Bottrop

Die Siedlungsbereiche von Bottrop, die in weiten Teilen eine aufgelockerte und durchgrünte Bebauungsstruktur aufweisen werden mit 5,7 % dem Vorstadtklima und 8,7 % dem Stadtrandklima zugeordnet und weisen verhältnismäßig günstige bio- und immissionsklimatische Bedingungen auf. Die Stadtklimatope (2,2 %) sowie die Innenstadtklimatope (0,9 %) sind aus bioklimatischer Sicht stärker belastete Räume mit einem höheren Grad an Versiegelung und einem geringeren Anteil an Grünflächen. Insbesondere die Innenstadtklimatope bilden ein größeres zusammenhängendes Areal im Zentrum von Bottrop.

Die Gewerbeklimatope (4,3 %) und Industrieklimatope (1,9 %) haben zusammen einen Flächenanteil von 6,2 % am Stadtgebiet. Aufgrund der überwiegend sehr hohen Versiegelung, dem zumeist nahezu vollständigen Fehlen von Grünflächen sowie der Ansiedlung von Lärm-, Luftschadstoff- und/oder Abwärmeemittenten werden diese Bereiche aus bioklimatischer Sicht als stärker belastet bewertet.

Die konkreten Bestandteile der Untersuchung sind:

  • eine Analyse der wichtigsten Klimafaktoren und Klimaelemente (Ergebnisse der FITNAH-Modellierung) zur Charakterisierung der klimatischen Situation im Unter-suchungsgebiet,
  • die Erstellung einer Karte mit den klimaökologischen Funktionen zur Darstellung der bioklimatischen Verhältnisse auf Basis der Klimatope sowie der städtischen Belüftungssituation und die Kaltluftliefervermögen unbebauter Flächen,
  • die Beschreibung der zu erwartenden Auswirkungen des globalen Klimawandels auf das Bottroper Stadtgebiet mit Darstellung der derzeitigen und zukünftig zu erwartenden Wärmeinselbereiche,
    die Durchführung einer Vulnerabilitätsanalyse (Bewertung und Abschätzung der Klimawandel-Betroffenheit) unter Berücksichtigung der Verteilung der Altersstrukturen im Stadtgebiet sowie sensibler Einrichtungen,
  • die Bewertung der Grün- und Freiflächen aus klimaökologischer Sicht und
  • die Erstellung einer Klimaanalysekarte sowie die Ausweisung von Planungshinweisen.
     
Entwicklung und Verteilung der Anzahl an Tropennächten im Stadtgebiet von Bottrop© Regionalverband Ruhr



Kontakt:

Henrike Abromeit

Sabine Voll

Sachgebietsleiterin (Klimagerechtigkeit)

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