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Kooperation für Kreislaufwirtschaft im Handwerk

Strategische Partnerschaft "handwerk.zirkulär" vereinbart

Die Unterzeichner der Kooperation sind (sitzend v.l.) Thomas Harten, stellvertretender Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Münster, Oberbürgermeister Bernd Tischler, Egbert Streich, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West, und HRW-Präsidentin Susanne Staude. Unterstützt wird die Zusammenarbeit von (stehend v.l.) Dorothee Lauter von der Wirtschaftsförderung, Uwe Handmann von der HRW, Mario Heinemann von der Handwerkskammer Münster und Wolfgang Irrek von der HRW.© Stadt Bottrop

Handwerkskammer Münster, die Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West, die Hochschule Ruhr West und die Stadt Bottrop wollen bei der der Circular Economy –der Kreislaufwirtschaft – zusammenarbeiten. Dies haben sie jetzt in einer Kooperationsvereinbarung für die strategische Partnerschaft "handwerk.zirkulär" festgelegt.

„Hinsichtlich einer Transformation zur Circular Economy kommt dem Handwerk eine Schlüsselrolle zu: Für Handwerksbetriebe kann das zum Beispiel bedeuten, die Lebensdauer von Produkten, Geräten und Anlagen durch Reparatur und Aufarbeitung zu verlängern oder gebrauchte oder übrig gebliebene Materialien wieder in den Stoffkreislauf zurückzuführen“, erklärt Oberbürgermeister Bernd Tischler während der Unterzeichnung im Rathaus. Der bereits im Prosperkolleg entwickelte Werkzeugkasten soll den Handwerksunternehmen die passenden Instrumente aufzeigen.

Das Handwerk nimmt bereits eine bedeutende Rolle bei der Umsetzung nachhaltiger Innovationen ein, insbesondere beim Schließen von Stoffkreisläufen. So leisten Handwerker einen wichtigen Beitrag zur Circular Economy, indem sie ihre Kunden bei der Auswahl von Materialien und Produkten beraten, selbst Rezyklate und Reststoffe nutzen und durch Reparatur, Instandhaltung, Instandsetzung und Wiederaufbereitung die Lebensdauer von Produkten und Komponenten verlängern.

Trotzdem mangelt es sowohl bei den Betrieben als auch bei den Verbrauchern oft an der Sensibilität für das Thema. Die Kooperation sieht außerdem den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis vor.

Oberbürgermeister Bernd Tischler begrüßt den Zusammenschluss. „In Bottrop haben wir als Stadtgesellschaft und als Wirtschaftsstandort eindrucksvoll gezeigt, wie wirtschaftliches Handeln und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Als Circular Economy Hotspot 2022 können wir zudem auf eine weltweit anerkannte Expertise im Bereich der Kreislaufwirtschaft zurückgreifen. Als Treiber und Multiplikator der Circular Economy soll nun auch das Handwerk in Bottrop unterstützt und gefördert werden“, so Tischler.

Dies verdeutlicht auch der Titel, der Kooperation: „handwerk.zirkulär“. Die Kreislaufwirtschaft zielt auf eine alternative, nachhaltigere Nutzung von Ressourcen ab. Derzeit werden Rohstoffe überwiegend linear genutzt. Das heißt, sie werden gekauft, genutzt und dann entsorgt. Die Kreislaufwirtschaft setzt auf Wiederverwendung. Für Handwerksbetriebe kann das zum Beispiel bedeuten, die Lebensdauer von Produkten, Geräten und Anlagen durch Reparatur und Aufarbeitung zu verlängern oder gebrauchte und übrig gebliebene Materialien wieder in den Stoffkreislauf zurückzuführen.

Prof. Dr.-Ing. Susanne Staude, Präsidentin der Hochschule Ruhr West (HRW), sieht darin eine große Chance für die Region. „Bereits das Forschungsprojekt Prosperkolleg hat gezeigt, wie eine erfolgreiche Transformation zur Circular Economy in die Praxis der Unternehmen gelingen kann. Nun möchten wir die gewonnenen Erkenntnisse auch den Handwerkerinnen und Handwerkern in der Region zur Verfügung stellen. Wichtig ist dabei, für das Thema zu sensibilisieren und den unternehmerischen Mehrwert zu kommunizieren“, sagt sie.

Thomas Harten, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Münster, stellt die große Bedeutung des Handwerks für die Zirkulärwirtschaft heraus: „Das Handwerk in der Region Emscher-Lippe ist mit rund 10.000 Betrieben, 59.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von über 7,5 Milliarden Euro ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Kleine und mittlere Unternehmen zeichnen sich häufig durch flache Hierarchien und Innovationsfähigkeit aus. Sie spielen daher eine wesentliche Rolle, wenn es darum geht, Innovationen - wie zum Beispiel das Schließen von Stoffkreisläufen - in der Praxis umzusetzen.“

So engagiert sich auch die Kreishandwerkerschaft für das gemeinsame Ziel, wie Geschäftsführer Egbert Streich versichert: „Als Kreishandwerkerschaft kommt uns eine wichtige Mittlerrolle zu. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Betriebe anzusprechen, sie zu begleiten und ihnen den Weg zu ebnen, um von der akademisch-wissenschaftlichen Arbeit zur Kreislaufwirtschaft ganz pragmatisch im Berufsalltag profitieren zu können.“

Denn dies bietet enorme Vorteile und Potenziale für die einzelnen Unternehmen, wie Egbert Streich weiter aufzeigt: „Zum einen können sie Ressourcen und Kosten einsparen. Zum anderen erleben sie einen wertvollen Expertenaustausch, vernetzen sich untereinander und können davon nachhaltig profitieren. Und drittens werden sie als innovatives und zukunftsorientiertes Unternehmen sichtbar und dadurch attraktiv für Nachwuchs- und Fachkräfte.“

Gemeinsame Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit und konkrete Angebote für Handwerker aus Bottrop und der Region untermauern die Kooperation. Betriebe, die sich für das Thema Circular Economy und den Austausch interessieren, finden bei den Kooperationspartnern folgende Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner:
Dorothee Lauter, Wirtschaftsförderung Bottrop, dorothee.lauterbottropde
Mario Heinemann, Handwerkskammer Münster, mario.heinemannhwk-muensterde
Prof. Dr. Wolfgang Irrek, Hochschule Ruhr West, wolfgang.irrekhs-ruhrwestde
Egbert Streich, Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West, streichkh-emscher-lippede 

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