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Ombudspersonen stellen sich und ihre Arbeit vor

Neue Ombudspersonen sollen Konflikte im Bereich der Pflege niederschwellig lösen

Seit Anfang dieses Jahres ist im Wohn- und Teilhabegesetz Nordrhein-Westfalen (NRW) der §16 neu hinzugekommen, der die Bestellung sogenannter Ombudspersonen durch Kreise und kreisfreie Städte vorsieht. Diese Ombudspersonen haben die Aufgabe, bei Konflikten zwischen Leistungsanbietern und Nutzern bzw. Angehörigen im Zusammenhang mit der Nutzung der Angebote nach diesem Gesetz zu vermitteln. Dieser Schritt wurde unternommen, um eine niederschwellige Konfliktlösung zu ermöglichen.

In Bottrop wurden Mitte dieses Jahres zwei engagierte Ombudspersonen gewählt, um diesem wichtigen Ehrenamt nachzukommen. Insgesamt haben sich sechs Bürgerinnen und Bürger auf den Aufruf der WAZ) in beworben, um diese fünfjährige Amtszeit zu übernehmen. Die gewählten Ombudspersonen, Eleonore König und ihr Vertreter Dr. Peter Speckamp, zeichnen sich durch ihre beeindruckenden beruflichen Erfahrungen aus, die sie zu kompetenten und einfühlsamen Konfliktlösern machen.

Eleonore König und Dr. Peter Speckamp helfen dabei, Konflikte zu lösen© Stadt Bottrop

Eleonore König, eine 67-jährige Bottroperin und gelernte Altenpflegerin, bringt eine reiche Erfahrung in der Leitung von Einrichtungen und im Bereich des Krisenmanagements mit. Sie hat in verschiedenen Städten, darunter Föhr, Hamburg und Lübeck, Einrichtungen geleitet und unterstützt sowie als Dozentin jüngere Generationen im Pflegebereich unterrichtet. "Mir ist es ein persönliches Anliegen, Lösungen zu finden und sicherzustellen, dass alle Parteien im Guten auseinandergehen", erklärt sie.

Dr. Peter Speckamp, ein erfahrener Jurist, der 37 Jahre lang als Richter am Landgericht und am Finanzgericht in Düsseldorf tätig war, bringt ebenfalls umfassende Kenntnisse im Sozialrecht mit. Er betont die Bedeutung der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit der Ombudspersonen, um Missverständnisse zu klären und für Gleichgewicht zu sorgen. Dr. Speckamp war auch als Dozent an Fachhochschulen aktiv und hat sein Wissen im Bereich Sozialrecht weitergegeben.

Beide Ombudspersonen sind bestrebt, Ansprechpartner für alle Seiten zu sein und eine sichere Umgebung für Gespräche zu bieten. Sie betonen, dass sie nur auf Anfrage oder Einladung aktiv werden und dank eines Betretungsrechts nicht daran gehindert werden können, Einrichtungen zu besuchen. Sie erkennen jedoch auch an, dass einige Gespräche in der gewohnten Umgebung unangenehm sein können und bieten daher die Möglichkeit an, sich an einem neutralen Ort zu treffen.

Die Konflikte, mit denen sich die Ombudspersonen befassen, können eine breite Palette abdecken, von allgemeinen Betreuungssituationen über pflegerische und medizinische Versorgung bis hin zu Fragen zur Verpflegung, Unterkunft sowie vertraglichen und finanziellen Regelungen. Ein konkretes Beispiel illustriert, wie die Ombudspersonen helfen können: "Es hatte sich ein älterer Herr gemeldet, der sichtlich wütend auf die ganze Welt war und vor allem gegen das Sozialamt und die Heimleitung gewettert hat. Als ich behutsam nachgeforscht habe kam schnell heraus, dass seine eigenen Finanzen erschöpft waren und er die Heimplatz seiner Frau nicht mehr ohne Unterstützung weiter bezahlen konnte. Im Endeffekt war der Herr einfach wütend ob seiner Ohnmacht und gemeinsam haben wir dann dafür gesorgt, dass er die nötige finanzielle Hilfe erfährt", berichtet Eleonore König.

Die Ombudspersonen haben bereits erste Schritte unternommen, um ihre Dienste bekannt zu machen. Sie haben sich sowohl im Seniorenbeirat als auch im Seniorencafé vorgestellt und verteilen Flyer und Plakate in Einrichtungen und Treffpunkten, um Angehörige, pflegebedürftige Personen und Dienstleister über ihr Angebot zu informieren.

"Wir sind sehr froh, dass wir mit Eleonore König und Dr. Peter Speckam zwei Ehrenamtliche gefunden haben, die in ihrer Aufgabe vollkommen aufgehen. Beide werden mit ihrem Fingerspitzengefühl für ein vernünftiges Miteinander sorgen", betont Sozialamtsleiter Sascha Borowiak. "Darüber hinaus können größere Eskalationen vermieden werden, da bereits Gespräche geführt werden, bevor ein Streit überhaupt ausgebrochen ist. So kann frühzeitig eine Lösung ausgearbeitet werden, ohne dass behördliche Instanzen eingreifen müssen", ergänzt Tim Schmidt, Sachgebietsleiter für Heimaufsicht.

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