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Containerdorf am Wildenhoff

Großes Interesse bei Anwohnerversammlung

Die Stadt Bottrop setzt ihre Bemühungen fort, angemessene Unterkünfte für Geflüchtete bereitzustellen. Das nächste geplante Containerdorf am Wildenhoff zur Aufnahme von 80 Personen wird voraussichtlich Ende August fertiggestellt sein. Bei der abgehaltenen Anwohnerversammlung am 22. Juni, an der über 80 Personen teilnahmen, wurde deutlich, dass das Interesse der Bürgerinnen und Bürger sehr groß ist.

Derzeit wird ein tragbarer Untergrund für das Containerdorf vorbereitet. Die Lieferung der zwei Container ist bis Ende Juli vorgesehen. Anschließend erfolgt die Installation von Strom und Wasser, um den Bewohnerinnen und Bewohnern des Containerdorfs ein angemessenes Wohnumfeld bieten zu können. Um Platz für die Unterkünfte zu schaffen, wird die Hälfte eines Fußballplatzes umgebaut. Diese Entscheidung hat bei einigen Anwohnerinnen und Anwohnern Kritik hervorgerufen, da den Kindern eine wichtige Fläche zum Spielen genommen wird. Die Stadtverwaltung von Bottrop nimmt diese Bedenken ernst und arbeitet aktiv daran, eine Lösung zu finden, um den Kindern weiterhin angemessene Spielflächen zur Verfügung zu stellen. 

© Stadt Bottrop

Eine Idee aus der Anwohnerschaft, den Schulhof der angrenzenden Willy-Brandt-Gesamtschule außerhalb der Betreuungszeiten zu nutzen, wird derzeit von der Stadtverwaltung geprüft. "Wir werden darüber hinaus die andere Hälfte des Bolzplatzes in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Umwelt und Grün herrichten, sodass dort auf einer etwas kleineren Fläche weiter Fußball gespielt werden kann", hält Sozialamtsleiter Sascha Borowiak fest.

Ein weiterer Punkt, der von den Anwohnerinnen und Anwohnern angesprochen wurde, ist die bereits angespannte Parksituation in der Umgebung. Es besteht die Befürchtung, dass mit der Ankunft einer größeren Anzahl von Geflüchteten auch eine Zunahme privater Fahrzeuge einhergeht. "Die Stadtverwaltung hat dafür Parkplätze auf dem Schulgelände eingeplant", erklärt Michael Monden vom Fachbereich Immobilienwirtschaft. "Wir haben dabei natürlich auch die Vereinsmitglieder auf dem Schirm, die den Parkplatz ebenfalls anteilig nutzen."

Die Sicherheit der Geflüchteten und entsprechende Ansprechpartner für die Anwohnerinnen und Anwohner stehen ebenfalls im Fokus. Tagsüber ist an jedem Containerdorf in Bottrop jeweils ein städtischer Hausverwalter vor Ort. MitarbeiterInnen von Trägern wie der AWO, des ASB oder des DRK sorgen für ein soziales Betreuungsangebot. Zusätzlich wird von 18 bis 6 Uhr ein Sicherheitsdienst eingesetzt, der bei gesundheitlichen Problemen Hilfe leistet, Zutritt von Unbefugten verhindert und Auseinandersetzungen schlichtet.

"Es ist uns wichtig, direkt bei Einzug der Weg zu einer gelungen Integration geebnet wird. Bereits in den Containern sind die Geflüchteten dazu angehalten, sich selbst zu versorgen und sich mit ihrer Umgebung auseinanderzusetzen, beispielsweise um den Weg zum Supermarkt zu finden. So können die Bewohnerinnen und Bewohner weiterhin selbstbestimmt leben", erklärt Dezernentin Karen Alexius-Eifert. "Unser Ziel ist es, dass die Geflüchteten nach ihrer Ankommensphase und mit entsprechendem Aufbau der Sprachkenntnisse zeitnah Unterstützung bei der Wohnungssuche erhalten, um die Integration weiter zu stärken."

Obwohl viele der Anwesenden dem Containerdorf aufgeschlossen gegenüberstehen, wurde kritisiert, dass die Einladung zur Versammlung spät erfolgte, was die Akzeptanz beeinträchtigen kann. Die Stadtverwaltung versteht diesen Einwand und betont, dass die gesamte Thematik eine Herausforderung ist. "Wir erhalten selbst erst ca. zwei Wochen vor dem Einzug Informationen über die Anzahl der ankommenden Personen, ihre Herkunftsländer und ihre Konstellation. Die Einladung zu einer Versammlung hat einen größeren Effekt, wenn bereits Fortschritte am geplanten Standort sichtbar sind und wir sicher sein können, dass die Lieferzeiträume eingehalten werden können", macht Sozialausschussvorsitzender Matthias Buschfeld deutlich.

Bei der Frage, für welchen Zeitraum das Containerdorf vorgesehen ist, hat die Stadtverwaltung klargestellt, dass für alle Containerdörfer im Stadtgebiet eine Baugenehmigung für zwei Jahre vorliegt. Aufgrund der hohen Unterhaltskosten der Container setzt sich die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Sozialausschuss für einen zügigen Rückbau ein, sollte der Zustrom nachlassen. Dabei ist geplant, den Bolzplatz am Wildenhoff wiederherzustellen und den Spielplatz aufzuwerten. Die finale Entscheidung hierzu wird vom Rat zu gegebener Zeit getroffen.

Hintergrundinformationen

Gemäß Flüchtlingsaufnahmegesetz (FlüAG) sind Kommunen zur Aufnahme ausländischer Flüchtlinge verpflichtet. Für jede Gemeinde wird eine Erfüllungsquote auf Grundlage der Einwohnerzahl und Fläche ermittelt. Die Stadt Bottrop ist (Stand Juni 2023) verpflichtet weitere 250 Personen aufzunehmen. Pro Woche werden der Stadt bis zu 30 Flüchtlinge zugewiesen. Um dieser Verpflichtung gerecht zu werden, hat der Sozialausschuss der Stadt im März beschlossen, die Unterkunft am Wildenhoff zu errichten.

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