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Umbau Hansa-Center teurer als Rathaus-Anbau

Auch Karstadt-Immobilie ist als Verwaltungsstandort unwirtschaftlich

Axel Pütz (links) und Klaus Müller stellen die Kostenrahmen für den Umbau der leerstehenden Einkaufszentren an der Fußgängerzone vor.© Stadt Bottrop

Der Umbau von leerstehenden Ladengeschäften als Verwaltungsstandort ist nicht günstiger, als der lange geplante Rathausanbau auf dem Saalbaugelände. Dies geht aus dem Kostenrahmen hervor, den der Technische Beigeordnete Klaus Müller jetzt vorgestellt hat. „Mir ist es wichtig, dass wir transparent und faktenbasiert vorgehen“, erklärt Müller während eines Pressegesprächs.

Anlass für die Berechnungen ist ein geplantes Bürgerbegehren. Statt eines Anbaus neben dem Rathaus, sollen die notwendigen Verwaltungsbüros in einer leerstehenden Immobilie in der Fußgängerzone untergebracht werden. Die Verwaltung hat die Nutzungsmöglichkeiten im Hansa-Center und dem ehemaligen Karstadt-Gebäude geprüft. Danach bietet jedes der beiden Gebäude Platz für 330 Mitarbeiter. Damit wird der Bedarf von 550 Arbeitsplätzen nicht gedeckt, die nach der bisherigen Planung auf dem Droste-Hülshoff-Platz für etwa 115 Millionen Euro entstehen sollen.

Deutlich teurer sind die Investitionen, die für das Hansa-Center notwendig sind. Hier geht die Verwaltung von 120,3 Millionen Euro aus. Für das Karstadt-Gebäude summiert sich der Kostenrahmen auf rund 110 Millionen Euro. Klaus Müller: „Mehr Geld ausgeben für weniger Arbeitsplätze macht wenig Sinn.“

Die Aufstellung des Kostenrahmens erfüllt die Anforderungen an ein Bürgerbegehren. Die Gemeindeordnung sieht vor, dass eine Einschätzung der Kosten vorgelegt wird, die mit der verlangten Maßnahme verbunden sind. Müller betont, dass der Kostenrahmen so gesetzt ist, dass die Arbeiten jetzt, im Sommer 2023, beginnen würden. Von der weiteren Kostenentwicklung seien alle Objekte gleichermaßen betroffen. Nicht berechnet sind die Betriebskosten für die kommenden 40 Jahre. Für den geplanten Rathausanbau seien bereits die Bewirtschaftungskosten berechnet worden, um die langfristigen Belastungen absehen zu können. Klaus Müller geht davon aus, dass die Bewirtschaftung der Bestandsimmobilien eher aufwendiger ist. Auch nach einem Umbau seien die Altbauten nicht effizient zu nutzen, so Müller.

Die Daten für den Kostenrahmen hat Alex Pütz, Architekt im Fachbereich Immobilienwirtschaft, zusammengetragen. Neben einer bereits erstellten Machbarkeitsstudie sind allgemeingültige Kostenansätze des Baukosteninformationszentrums (BKI) Grundlage der Berechnungen. Der Kaufpreis der Grundstücke werden ebenso berücksichtigt wie das Herrichten und Erschließen, der Umbau, die Außenanlagen, die Ausstattung und die Baunebenkosten. „Wir haben uns bemüht, klare Zahlen zu erstellen“, sagt Pütz. Unwägbarkeiten bleiben allerdings unberücksichtigt. „Wir waren nicht in den Objekten.“ So sind Annahmen über Schadstoffbelastungen nicht in den Kostenrahmen eingeflossen. Bei den bisherigen Sondierungen wurde die Qualität der Arbeitsplätze nicht bewertet. So rechnet Pütz mit eher spärlichen Lichteinfall durch die Tageslichtschächte. Der Hinterhofcharakter werde bleiben. Auch seien in der Innenstadt deutlich weniger Stellplätze vorhanden, als bei dem geplanten Anbau.

Über den Kostenrahmen wurden die Ratsfraktionen und die Initiatoren des Bürgergehrens informiert. Im September wird die Politik im Hauptausschuss über die Finanzierbarkeit der verschiedenen Varianten beraten.

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