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"Flickwerk" reicht nicht gegen marode Bausubstanz

Verwaltung kämpft gegen undichte Fenster und feuchte Keller

Achim Petri (v.l.), Dirk Göttlich und Klaus Müller suchen nach einer dauerhaften Lösung für das marode Gebäude.© Stadt Bottrop

Die Diskussion um den geplanten Anbau am Rathaus hat der Technische Beigeordnete Klaus Müller zum Anlass genommen, die bauliche Situation genauer vorzustellen. Am Beispiel der ehemaligen Agatha-Schule am Am Eickholtshof zeigte er die Mängel der in die Jahre gekommenen Verwaltungsgebäude. In den 1930er errichtet und in den 1950er erweitert ist die ehemalige Schule sichtbar in die Jahre gekommen. Die Mitarbeiter des Katasteramtes und der Bußgeldstelle ärgern sich laufend über undichte Fenster, bröckelnden Putz und feuchte Keller.

„Wir haben einen dringenden Handlungsbedarf“, sagt denn auch Klaus Müller angesichts der Mängelliste. In spätesten fünf höchsten zehn Jahren müssen die maroden Gebäude komplett saniert sein oder die Ämter ziehen in einen Neubau. Ein Rundgang durch das Katasteramt zeigt, dass vieles durch eine Sanierung nicht behoben werden kann. Da ist zum Beispiel die gebrochene Bodenplatte im Keller. Bergsenkungen und Veränderungen beim Grundwasser drücken auf das Fundament. Das komplette Gebäude ist mittlerweile in Schieflage, so dass die Schränke mit Keilen in Waage gebracht werden.

Alte Unterlagen müssen vor den feuchten Kellerwänden geschützt werden.© Stadt Bottrop

Im Keller zeigt Achim Petri, Leiter des Katasteramts, das Archiv. Alte Pläne zeugen von frühen Erwähnungen Bottrops und Kirchhellens. Nur mit Hilfe von Luftentfeuchtern können die wertvollen Archivalien erhalten bleiben. Mehrere Geräte sind rund um die Uhr im Betrieb und sammeln 20 Liter Wasser in der Woche. Andere Kellerräume sind so feucht, dass sie gar nicht genutzt werden können.

Viel Mühe wendet Dirk Göttlich auf, um den Betrieb des ehemaligen Schulgebäudes aufrecht zu erhalten. Beim Fachbereich Immobilienwirtschaft leitet er die Abteilung für Gebäudeunterhaltung. Im vergangenen Jahr hat er über 50.000 Euro allein für den Erhalt des Gebäudes Am Eickholtshof ausgegeben. Im vergangenen Dezember musste das Dach notdürftig geflickt werden.

Am Dachboden lässt sich das Alter des ehemaligen Schulgebäudes gut ablesen.© Stadt Bottrop

Der Dezernent Klaus Müller sieht, wie immer neue Mängel hinzukommen und das Flickwerk immer größer wird. Er strebt nach einer kompletten Lösung. „Es reicht nicht, nur stellenweise auszubessern“, sagt er. Mit Blick auf die Pläne für einen Rathausanbau erklärt er: „Wenn der Bau auf dem Droste-Hülshoff-Platz nicht möglich ist, müssen wir grundlegend sanieren.“ Neben dem Katasteramt sieht er auch für das Jugendamt an der Prosperstraße dringenden Erneuerungsbedarf. Angesichts zahlreicher Unwägbarkeiten bei Sanierungen glaubt Klaus Müller, dass die Umbauten nicht günstiger als ein Neubau sind. Hinzukomme, dass die alte Agatha-Schule sehr hohe Räume und breite Treppenaufgänge hat, die bewirtschaftet und geheizt werden müssen.

Zum angestrebten Bürgerbegehren, die Stadtverwaltung doch in eine der leerstehenden Einzelhandelsimmobilien unterzubringen, erklärt Müller, dass die Stadtverwaltung einen Kostenrahmen für den Umbau erarbeitet. „Das wird nur eine vage Prognose sein.“

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