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© Stadt Bottrop

Region will bei Klimaanpassung eng zusammenarbeiten

Die Emscher-Kommunen und die Emschergenossenschaft unterzeichnen eine Verpflichtungserklärung. Das Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ ist Teil der Ruhrkonferenz

Die Region will stärker zusammenrücken, wenn es um die Klimaanpassung der Städte geht. Dazu haben mehr als 300 Akteure aus der Region in Oberhausen konkrete Maßnahmen zur Klimaanpassung vereinbart. Leitthema der Kooperation ist die Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“. Das NRW-Landeskabinett beschloss zudem in diesem Monat die Umsetzung des in der Ruhrkonferenz vorgeschlagenen Projektes „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“. Das bedeutet, dass der Grundstein für die Kooperation aller Akteure gelegt ist. Derzeit gehören zum Kreis der Handelnden 16 Kommunen und die Emschergenossenschaft.

„Mit der Verpflichtungserklärung gehen wir die Herausforderung Klimawandel gemeinsam als Region an“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. „Nur so lassen sich Lösungen für regionale Problemstellungen finden. Mit diesem Projekt können wir Vorbild für andere Regionen in Europa und in der Welt sein, so wie wir es bereits auch von unserem Emscher-Umbau kennen.“

Die Strategie

Im Rahmen der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ haben sich alle beteiligten 16 Emscher-Städte und die Emschergenossenschaft einstimmig auf ein gemeinsames Vorhaben für eine regionale Klimaanpassungsstrategie verständigt.

Gleichzeitig verfolgen die Partner das Ziel, auch den Lippeverband, den Ruhrverband und den Regionalverband Ruhr sowie die Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft mit einzubinden. Denn: „Hochwasser und Hitzewellen machen nicht an Stadtgrenzen oder Wasserscheiden Halt, der Herausforderung Klimawandel müssen wir uns gemeinsam stellen“, sagt Paetzel.

Oberbürgermeister Bernd Tischler, spricht sich für das gemeinsame Arbeiten über die Stadtgrenzen hinweg aus: „Gerade beim Klimawandel ist es wichtig, dass die Region zusammenhält. Als InnovationCity sehen wir bereits, dass es wichtig ist, dass bei Maßnahmen für einen klimagerechten Stadtumbau möglichst alle wichtigen Akteure den Prozess frühzeitig begleiten – von der Organisation über die Planung bis zur Umsetzung.“

Neue Service-Stelle in Essen

Zu diesem Zweck wird die Emschergenossenschaft für alle Städte und Wasserverbände eine in Essen sitzende Service-Stelle aufbauen, die die Zukunftsinitiative weiterentwickelt und in Abstimmung mit den Beteiligten unter anderem folgende Aufgaben übernimmt:

  • Einvernehmliche Festlegung von Maßnahmen, Standards und Prioritäten zur Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen,
  • Koordinierung von Finanzierungsmodalitäten und Abwicklung der Maßnahmenfinanzierung für die Emscher-Städte,
  • Fachberatung bei Projekten bzw. Baumaßnahmen, optional von der Projektentwicklung bis hin zur gesamten baulichen Umsetzung.

Die Ziele

Unter der Leitlinie „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ verfolgt die Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ bis 2040 mit Nachdruck die folgenden Ziele:

  • Die Reduzierung des Abflusses von Regenwasser in Mischsystemen um 25 Prozent.
  • Die Erhöhung der Verduns-tungsrate um 10 Prozent.
  • Die Reaktivierung bzw. Ent-flechtung verrohrter Gewässer.
  • Die Reduzierung und Vermei-dung von Hitzeinseln.
  • Die Stärkung des Vorbildcha-rakters der Kommunen durch die Umsetzung eigener Projekte.

Die Maßnahmen

Zur Erreichung dieser Ziele benötigt die Region eine integrale, wassersensible Stadtentwicklung mit den folgenden Maßnahmen:

  • Abkopplung von versiegelten Flächen,
  • Dach- und Fassadenbegrünung,
  • Schaffung von Verdunstungsflächen (beispielsweise durch Gestaltung mit Wasser und Grün) und Flächenentsiegelung,
  • Anlage und attraktive Gestaltung von Regenwasserversickerungsanlagen,
  • Notwasserwege und Retentionsflächen zur Vermeidung und Reduzierung von Schäden,
  • multifunktionale Freiflächengestaltung als Element urbaner Freiräume z. B. für Starkregenereignisse.

Hintergrund

Die Zukunftsinitiative Die Zukunftsinitiative (ZI) „Wasser in der Stadt von morgen“ wurde 2014 von der Emschergenossenschaft gemeinsam mit den Emscher-Kommunen und dem NRW-Umweltministerium ins Leben gerufen, um unter anderem Themen wie Wasserwirtschaft, Stadtentwicklung, Freiraumplanung, Klimaanpassung und Straßenbau enger zusammenzuführen. Nachhaltig wirksamer Klimaschutz und Anpassungen an den Klimawandel stellen die Städte vor erhebliche Herausforderungen. In dieser dichtbesiedelten Region sind es insbesondere zwei Phänomene, die sich maßgeblich auf die Lebensqualität der Bevölkerung und den Naturhaushalt auswirken: zunehmende Extremwetterereignisse mit Starkniederschlägen sowie lange Hitzeperioden.

Die Folgen dieser Wetterextreme sind steigende Aufwendungen, zum Beispiel durch Überflutungsschäden, gesundheitliche Risiken durch hohe Temperaturen und negative Auswirkungen für den Naturhaushalt, die Vegetation und die Grundwasserneubildung.

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