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© Bild von Gerhard G. (Pixabay)

Der Mähroboter - die unterschätzte Gefahr

Ihr Einsatz ist beliebt. So nimmt die kleine Maschine einem doch die mühsame Gartenarbeit mit links ab.

© Bild von Holger Casselmann (Wikipedia)

Leider können Mähroboter aber auch Schaden anrichten, da sie Igel, Amphibien, Reptilien, Jungvögel und auch Insekten nicht vom Gras oder kleinen Hindernissen unterscheiden können. Die Folgen sind dramatisch: So zum Beispiel für Igel, die auf dem Rasengrün auf Futtersuche gehen. Da die Mähroboter mitunter sehr leise sind, nehmen die Igel sie oft erst zu spät wahr. Zusätzlich rollen sich Igel bei Gefahr zu einem stacheligen Ball zusammen, fliehen also nicht. Schlimme Verletzungen, die meist zu einem qualvollen Tod führen, sind die Folge. Die Igeljungen sind besonders gefährdet, da sie auch unter vermeintlich Igel-sichere Mähroboter geraten. Da Igel keine Schmerzenslaute ausstoßen und sich ins Unterholz zurückziehen, bleiben Ihre Verletzungen und ihr qualvoller Tod oft unbemerkt.


Igelschutz lohnt sich, denn Igel sind natürliche Schädlingsvernichter. So stehen Schnecken, Käfer und andere Insekten auf seinem Speiseplan, die sich gerne an Zier- und Nutzpflanzen zu schaffen machen.


Doch nicht nur Igel leiden unter dem Einsatz von Mährobotern, auch die Artenvielfalt des Gartens wird durch kurzgeschorene Rasenflächen drastisch reduziert. Blüten und Kräuter, die eine wichtige Lebensgrundlage für viele Arten darstellen, fehlen hier. Zum Schutz der Artenvielfalt und zur Vermeidung von schlimmen Verletzungen bei den genannten Arten empfiehlt die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Bottrop die Nutzung eines Mähroboters nicht.

Eine mögliche Alternative:
Ein naturnaher Garten bietet eine Vielfalt an Formen, Farben, Düften und auch an Arten und Lebensräumen! Hier bilden wilde Hecken, Blumenwiesen, ein Teich oder auch Trockensteinmauern ein harmonisches Bild. Ihr Garten ist dabei so individuell wie Sie. So können Sie so viele Lebensräume wie möglich schaffen oder auch nur einzelne Bereiche umwandeln. Auch die Größe Ihres Gartens ist dafür nicht relevant, so kann ein morscher Baumstamm, ein Steinhaufen oder ein Stück Blühstreifen schon viel bewirken. Zusätzlich aufgewertet werden kann der Garten durch Nisthilfen für Vögel, Insektenhotels oder auch Igelburgen. Ein naturnaher Garten bedeutet dabei nicht, dass Sie Ihren Garten komplett sich selbst überlassen sollen. Dies würde schnell dazu führen, dass nur wenige Arten den Garten dominieren und die Vielfalt wieder verschwindet. Naturnah gärtnern heißt, mit der Natur und Ihren Regeln zu handeln, nicht gegen sie. So sind notwendige lenkende Eingriffe erlaubt, doch ebenso wird der Natur Raum zur Entwicklung geboten.


Falls Sie definitiv nicht auf den Einsatz Ihres Mähroboters verzichten können, beachten Sie bitte folgende Tipps:

  • Lassen Sie den Mähroboter nur tagsüber fahren (denn Igel sind hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv).
  • Suchen Sie das Gras vor dem Mähen gründlich ab.
  • Beaufsichtigen Sie den Mähroboter (dieser kann auch für Kinder zu einer Gefahr werden).
  • Rüsten Sie Ihren Mähroboter mit einem Ultraschallsensor aus, der Hindernisse erkennt und ausweicht.

© Bild von Capri23auto (Pixabay)

Sie haben einen verletzten Igel gefunden?

Bitte melden Sie sich bei einer Igel- oder Wildtierhilfe.
Wichtige Infos erhalten Sie hier:



Kontakt:

Sonja Kruscha

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