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An der Boye ist ein Landschaftspark entstanden

Am Emscher-Nebenlauf wurde nicht nur das Gewässer renaturiert, sondern auch die Nahmobilitäts-Infrastruktur ausgebaut und verbessert. Rund 50 Millionen Euro sind in die Umgestaltung des einst offenen Schmutzwasserlaufes investiert worden.

Die Boye ist der zweitgrößte Nebenfluss der Emscher, der südwestlich von Kirchhellen entspringt. Die Emschergenossenschaft hat die Renaturierung des Emscher-Zuflusses auf den Stadtgebieten von Gladbeck, Bottrop und Essen abgeschlossen. Rund 50 Millionen Euro sind seit 2018 in die naturnahe Umgestaltung des einst offenen Schmutzwasserlaufes zu einer nun idyllischen Gewässerlandschaft investiert worden. Darüber hinaus sind neue Radwege und neue Brückenverbindungen entstanden.

Auf dem mitgebrachten Foto sieht man, wie es vorher aussah. Von links: Gladbecks Bürgermeisterin Bettina Weist, Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, Frank Obenaus, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft und Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler.© Stadt Bottrop

Die Renaturierung des Emscher-Nebenlaufes Boye mit ihren vielen Seitenarmen ist ein Paradebeispiel dafür, wie von der ökologischen Wasserwirtschaft ausgehend weitere wichtige Themen wie Nahmobilität, Ausbau von Infrastrukturen, Bildungsarbeit, Forschung und Stadtentwicklung nachhaltig angegangen werden können. Die 2018 von der Emschergenossenschaft begonnene Umsetzung der Boye-Revitalisierung konnte kürzlich abgeschlossen werden. Insgesamt 7,6 Kilometer des einst offenen Schmutzwasserlaufes hat die Emschergenossenschaft als öffentlich-rechtlicher Infrastruktur-Dienstleister auf den Stadtgebieten von Bottrop, Gladbeck und Essen naturnah umgestaltet. "Von grau zu blau - oder besser gesagt: zu blaugrün. An den Ufern der Boye lässt sich unschwer erkennen: Die Natur erobert sich den Fluss zurück. Flora und Fauna erholen sich von den Strapazen der Industrialisierung und kehren vielfältig an das ehemals zur Entsorgung des Schmutzwassers genutzte Gewässer zurück", sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

Neue Wege machen Natur erfahrbar

In die Revitalisierung der Boye, auf weiten Strecken Grenzgewässer zwischen den Emscher-Städten Bottrop und Gladbeck, investierte die Emschergenossenschaft rund 50 Millionen Euro. Stück für Stück wurden die einst zur Regulierung der Schmutzwasserläufe eingesetzten Betonplatten herausgenommen. „Vergleicht man Bilder der alten und der Boye, erkennt man deutlich: Hier wurde nicht nur in die natur, sondern auch in die Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität der Menschen investiert", so Bettina Weist, Bürgermeisterin der Stadt Gladbeck.

Um der Boye mehr Platz zu bieten, wurden die Böschungen flacher und vielseitiger gestaltet. Zudem gehört der schnurgerade Verlauf der Boye der Vergangenheit an. Dort, wo es möglich ist, darf der Fluss nun endlich seine natürlichen Kurven schlagen. Das Gewässer wird nun von angepflanzten Bäumen gesäumt und von neu angelegten Fuß- und Radwegen, die an vorhandene Straßen und Wege angebunden werden, begleitet. „In Bottrop-Grafenwald an der Bottroper Straße kann der neue Fuß- und Radweg bereits zu beiden Seiten des Flusses genutzt werden. Das ist für die Bürgerinnen und Bürger nun ein erheblicher Vorteil", freut sich Bernd Tischler, Oberbürgermeister der Stadt Bottrop. Die Emschergenossenschaft leistet damit einen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Radwege-Infrastruktur und zur Förderung einer klimafreundlichen Nahmobilität.

Marode Brücken durch neue ersetzt

Der Ausbau der Infrastruktur entlang der Gewässer stand auch beim Bau zweier neuer Brücken an der Boye im Fokus: In Kooperation mit dem Regionalverband Ruhr (RVR) ersetzte die Emschergenossenschaft eine alte, bereits in die Jahre gekommene RVR-Brücke durch eine neue Fuß- und Radwege-Brücke. Eine weitere Brücke wurde zudem an der Hahnenbach-Mündung in die Boye erstellt. Sie verbindet nun den Fuß- und Radweg vom Hahnenbach und den parallel zur Boye verlaufenden RVR-Weg mit der neuen Wegeverbindung der Emschergenossenschaft auf der anderen Seite des Flusses.

Als eines der größten Emscher-Nebenlaufgebiete ist die Boye seit Anfang 2021 Schauplatz eines Sonderforschungsbereiches (SFB), der an der Universität Duisburg-Essen koordiniert wird. Der SFB namens RESIST steht in der deutschen Übersetzung für „Degradation und Erholung von Fließgewässerökosystemen unter multiplen Belastungen". Das Projekt will mit Labor- und Freilandversuchen verstehen, wie verschiedene Belastungen auf die Biodiversität und die Funktionen von Fließgewässern einwirken und wie sich gestresste Ökosysteme wieder erholen können. „Die Renaturierung der Emscher und ihrer Nebenläufe, eines der weltweit umfangreichsten Vorhaben dieser Art, bietet den Wissenschaftlern dafür ideale Bedingungen", sagt Dr. Frank Obenaus, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft. Gefördert wird der SFB von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 12,3 Millionen Euro zunächst für vier Jahre.

Die Aktivitäten der Emschergenossenschaft im Einzugsgebiet der Boye zeigen eindrücklich: Eine integral betrachtete Regionalplanung, von der Wasserwirtschaft ausgehend, kann nachhaltige Lösungswege zur Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität der Menschen im Ruhrgebiet aufzeigen — mit einem revitalisierten Gewässer und neuen Infrastrukturen, die dieses neue blaugrüne Leben erleb- und erfahrbar machen, im wahrsten Sinne des Wortes.

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