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Im Schrott nach Rohstoffen schürfen

Prosperkolleg zieht nach vier Jahren Circular Economy Bilanz

Akteure unterschiedlicher Disziplinen haben Konzepte entwickelt, um Wertstoffe nachhaltig zu sichern.© Stadt Bottrop

Die Circulare Wertstoffkette steht im Mittelpunkt des Prosperkollegs. Seit 2019 entwickelt der Zusammenschluss von Wissenschaft und Wirtschaft Herangehensweisen, Werkzeuge und Konzepte für die Veränderung von Produkten und Prozessen, um Abfälle zu vermeiden und durch Wiederverwendung Ressourcen zu schonen.

In der Lohnhalle Arenberg wurden jetzt die Ergebnisse der rund vierjährigen Transformationsforschung präsentiert. Für die effektive Unterstützung von Unternehmen bei den ersten Schritten in Richtung einer Circular Economy gab Zuspruch von der NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur. "Die Forschung des Prosperkollegs hat bedeutende Arbeit geleistet, um zu zeigen, dass Circular Economy kein Buzzword ist, sondern industriepolitisches Innovationskonzept. Das Schließen von Stoffströmen eröffnet nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Potenziale“, sagte die Ministerin in einer Grußbotschaft, die per Video zugeschaltet wurde. Sie hob dabei den Praxisbezug der Akteure hervor: „Die Erkenntnisse des Prosperkollegs gehen weit über die Theorie hinaus. Sie zeigen, dass viele mittelständische Betriebe Unterstützung benötigen, um die ersten Schritte in Richtung Circular Economy zu gehen. Das Prosperkolleg hat hierfür Strategien und Werkzeuge entwickelt.“

Oberbürgermeister Bernd Tischler sieht in der Circular-Economy-Forschung ein Aushängeschild für NRW. „Wir blicken auf eine rundum gelungene und wirklich beeindruckende Transformationsarbeit mit über 800 Unternehmen aus der Emscher-Lippe-Region zurück“, sagte er zum Auftakt der Konferenz in der Lohnhalle. Zahlreiche Projekte hätten in den vergangenen Jahren technisch-wirtschaftliche Lösungsansätze hervorgebracht. „Das Thema Zirkulärwirtschaft hat Zukunft und passt genau zu Bottrop, denn als InnovationCity haben wir gezeigt, dass wir Transformation können“, so Tischler. Mit dem Prosperkolleg sei es einem interdisziplinären Team mit vielfältigen Expertisen, Fähigkeiten und Qualitäten gelungen, konkreter Lösungsansätze aufzuzeigen.

Während der Konferenz stellten die Projektbeteiligten die konkrete Herangehensweisen, Werkzeuge und Konzepte für die Veränderung von Produkten, Prozessen und Geschäftsmodellen vor. Damit können Stoffkreisläufe geschlossen, Materialwerte erhalten und die Abhängigkeit der Unternehmen von Primärrohstoffen reduziert werden. Ein Qualifizierungskonzept für Berater wurde entwickelt. Als besonders praxisnahes Beispiel wurde die Akkuschrauber-Story des Circular Digital Economy Lab vorgestellt. Eine KI-gestützten Objekterkennung und robotisierten Verfahren nimmt Elektroschrott so auseinander, dass die darin steckenden Werte erhalten werden können.

Seit Juni 2019 konnten über 800 Unternehmen, hauptsächlich mittelständische Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, für die zirkuläre Wertschöpfung sensibilisiert, geschult und vernetzt werden. In knapp 50 strukturierten Impulsgesprächen wurden erste Schritte in den Unternehmen auf dem Weg zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft aufgezeigt.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind beim Übergang in eine Circular Economy oftmals auf externe Unterstützung angewiesen. Für eine kompetente Beratung hat das Prosperkolleg ein Train-the-Trainer-Konzept entwickelt. Die Berater werden zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Circular-Economy-Transformation in KMUs. Das Forschungsnetzwerks #CEresearch.NRW trägt zur weitergehenden Qualifizierung bei und bietet monatlich in mehr als 30 Web-Seminaren zu aktuellen Forschungsergebnissen der Circular Economy.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Prosperkollegs war und ist die enge Zusammenarbeit von interdisziplinärer Wissenschaft, Wirtschaftsförderung, Effizienz-Agentur NRW und Praxis. Ein Highlight war die Ausrichtung des internationalen Fachkongresses „Circular Economy Hotspot NRW“ im Jahr 2022. Die Stadt Bottrop hat mit Unterstützung des Prosperkollegs und des NRW-Wirtschaftsministeriums den Kongress für über 400 Besucherinnen und Besucher ausrichtet.

Über das Properkolleg

Das vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE.NRW) geförderte Projekt „Prosperkolleg – Transformation zur zirkulären Wertschöpfung und Roll-out in die Praxis“ hat noch bis Ende März 2024 die Aufgabe, die Transformation hin zur zirkulären Wertschöpfung in der Region zu erforschen und parallel zur Umsetzung anzuregen. Für das Projekt haben sich die Hochschule Ruhr West, das regionale Wirtschaftsförderer-Netzwerk WiN Emscher-Lippe GmbH, die Wirtschaftsförderung der Stadt Bottrop, die Effizienz-Agentur NRW und der Verein Prosperkolleg e. V. zusammengeschlossen, damit gemeinsam mit Unternehmen in der Region Produktentwicklungen und innovativen Geschäftsmodellen einer zirkulären Wertschöpfung der Weg geebnet werden kann. So werden Synergieeffekte zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen geschaffen.

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