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Bottroper Wohngeldstelle mit Modellcharakter

Ministerin Ina Scharrenbach lobt beim Besuch die Organisation

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, hat einen Blick hinter die Kulissen der Wohngeldstelle, mitten hinein in die Arbeit, bekommen.© Stadt Bottrop

Um sich über die Erfolgsfaktoren der Bottroper Wohngeldstelle zu informieren, hat Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, heute einen Blick hinter die Kulissen, mitten hinein in die Arbeit, bekommen. Beim Besuch ging es um die Umstellung im vergangenen Jahr nach der Wohngeld-Reform (ab Januar 2023). Monika Heisterklaus, Leiterin des Bürgerbüros, zeigte mit ihrem Team, wie man sich in Bottrop auf die Mehrarbeit eingestellt hat, dass Bürgerorientierung an erster Stelle steht und warum es keine Rückstände von Anträgen gibt. In Bottrop beziehen derzeit rund 2.700 Haushalte Wohngeld, in den Jahren vorher waren es im Schnitt etwa 1.300 Haushalte.

„Das war und ist ein Kraftakt: Kurz vor dem Jahreswechsel 2022/2023 kam die Bundes-Wohngeld-Novelle in die Kommunen gerauscht. Zig Kommunen mussten neues Personal akquirieren, um das Mehr an Anträgen bearbeiten zu können. Wieder einmal hat sich gezeigt: Nur mit unseren Kommunen geht Staat. Da es bundesseitig bei der Wohngeldreform versäumt wurde, zu wesentlichen und seit längerem im Länderkreis diskutierten Vereinfachungen zu kommen, geht es jetzt genau darum“, sagt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. „Nur aus dem kommunalen Praxiswissen können wir erfahren, wo sinnvolle Stellschrauben zur Optimierung gedreht werden können. Denn das Wohngeld ist für viele Mieterinnen und Mieter mit kleinem Geldbeutel in Nordrhein-Westfalen eine wichtige Unterstützung. Daher gilt mein Dank den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Wohngeldstellen, wie hier in Bottrop, die täglich dazu beitragen, dass die, die finanzielle Unterstützung fürs Wohnen brauchen, diese auch erhalten“, führt sie fort.

„Uns war hier in Bottrop wichtig, dass wir den Menschen in der Stadt zügig und unkompliziert helfen können. Deshalb haben wir die Zahl der Mitarbeitenden von drei auf sechs verdoppelt“, sagte Oberbürgermeister Bernd Tischler beim Besuch der Ministerin. „Da hoffen wir hinsichtlich der gestiegenen Personalkosten auf Unterstützung vom Bund.“

Die Mitarbeitenden wurden bereits im November 2022 aus anderen Bereichen abgeordnet und qualifiziert eingearbeitet. Schon im Vorfeld wurden Möglichkeiten der Automatisierung und Digitalisierung umgesetzt.

Mit Bürgerbüroleiterin Monika Heisterklaus und dem Sachgebietsleiter für Wohngeld Thorsten Ballhorn tauschte sich Ministerin Ina Scharrenbach darüber aus, wo die beiden Potenziale zur Vereinfachung beim Wohngeld sehen. So könne beispielsweise der zentrale Wohngeldrechner, der für alle Kommunen gilt, übersichtlicher gestaltet werden. Auch das Antragsformular mit seinen elf Seiten sei „abschreckend“, so Ballhorn. In Bottrop habe man zum Glück die Zeit, den Menschen zu helfen.

Für einen zukünftigen Arbeitskreis von Praktikerinnen und Praktikern, der Verbesserungen voranbringen soll, hat Ina Scharrenbach direkt Thorsten Ballhorn „verpflichtet“, der gerne sein Know-How und langjährige Erfahrung einbringt. „Dass das hier so gut funktioniert, ohne Rückstau bei den Bearbeitungen, liegt natürlich vor allem an den hochengagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, unterstrich Oberbürgermeister Bernd Tischler bei dem Vor-Ort Termin.

Die Wohngeldstelle in Bottrop ist seit 1999 organisatorisch am Bürgerbüro angesiedelt, mit den gleichen Beratungszeiten. Das heißt: durchgehende Öffnungszeiten von 36 Stunden in der Woche. Die Wartezeit liegt im Durchschnitt bei unter 10 Minuten. Für die Menschen ist die Hemmschwelle niedriger dorthin zu gehen.

Die nun sechs Mitarbeitenden haben im Jahr 2023 insgesamt mehr als 7.100 Wohngeldberechnungen vorgenommen. Das sind doppelt so viele wie vorher. Dabei arbeitet man mit dem Modell Frontoffice/Backoffice, das heißt während Kolleginnen und Kollegen in der Beratung sind, können andere gleichzeitig Anträge bearbeiten. Mit dem Jobcenter und dem Sozialamt ist man im ständigen Austausch. Auch der Versand der Bescheide über IT.NRW funktionierte reibungslos. Bei der Formulierung der Bescheide und Informationen wird darauf geachtet, dass sie bürgerorientiert und verständlich sind. So kommt es zu weniger Rückfragen. Besonders hervorzuheben ist, dass die Antragstellerinnen und Antragsteller bei vollständigen Unterlagen noch im gleichen Monat eine Zahlung bekommen haben.
Durch den engen Austausch mit dem Jobcenter und dem Sozialamt wurden außerdem Zahlungslücken vermieden.

Dennoch war die kurzfristige Umsetzung von der Veröffentlichung des Gesetzes im Dezember 2022 bis zum Inkrafttreten am 01.01.2023 eine große Herausforderung. Die gemeinsame Öffentlichkeitskampagne mit anderen Akteurinnen und Akteuren hat jedoch dazu beigetragen, dass die Menschen in Bottrop gut mitgenommen werden konnten. Im Haus der Beratung wurde zusammen mit dem Sozialdezernat ein „Infopoint Energie“ eingerichtet. Es gab Flyer in Beratungsstellen, Banken, Geschäften. Die Reform war Thema in den politischen Ausschüssen, die lokalen Medien haben ausführlich und kooperativ informiert. Außerdem gab es eigene Vorträge der Wohngeldstelle unter anderem bei Sozialarbeiter/innen sowie Berufsbetreuer/innen.

Die Wohngeldstelle im Bürgerbüro kann ohne Termin zu folgenden Zeiten besucht werden.
Montag & Dienstag 08:00 – 16:00
Mittwoch & Freitag 08:00 – 13:00
Donnerstag 08:00 – 18:00

Stadt Bottrop

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