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Gotteshaus mit progressiver Architektur

Die Heilig Kreuz-Kirche.© Stadt Bottrop

Die Heilig Kreuz-Kirche zählt zu den eindrucksvollsten Schöpfungen des Kirchenbaus im Nachkriegsdeutschland. Seit 1988 steht das Gebäude unter Denkmalschutz, das aber seit 2008 nicht mehr als Kirche genutzt wird. Die 1955 bis 1957 erbaute Kirche wurde vom Kölner Architekten Rudolf Schwarz erbaut. Seine progressive Architektur fand Unterstützung in der Bergarbeitergemeinde und ihrem Pfarrer, die an seinen Plänen festhielten und nicht auf Änderungswünsche und Einwände der damals zuständigen Kirchenbaubehörde im Bistum Münster eingingen.

Die Kirche hat die eigenwillige Form einer symmetrischen Parabel, die sich im Innern vom Altar her weitet, hin zur Welt, und eine Idee Schwarz' umsetzte, die er selbst "Heiliger Wurf" nannte, als einer von sieben Archetypen des Kirchbaus. In der Parabel sah Schwarz eine Form wie ein geworfenes Seil, die, weil sie sich nirgends schließt, den gesamten Kosmos einfängt und zum Altar zurückführt. Der freistehende Turm ist in die den Kirchplatz begrenzende Mauer eingelassen, die sich ebenfalls parabelförmig einladend zur Straße hin öffnet. Das Parabelgebäude wurde durch eine 300 Quadratmeter große Glaswand geschlossen, die es optisch zur Welt hin offen hält.

Meistermann-Fenster in Heilig Kreuz.© Stadt Bottrop

Eine weitere Besonderheit ist eine Fensterfront, die von Georg Meistermann gestaltet wurde. Eine Kollekte in der Gemeinde ermöglichte die Finanzierung des Kunstwerkes. Das Fenster zeigt eine Spirale, die ins Unendliche zu laufen scheint aber schließlich doch wieder auf die Mitte zurück führt. Es nimmt damit das Bild des "heiligen Wurfs" auf, der bei der Gestaltung des Baukörpers eine so zentrale Rolle spielt und symbolisiert dabei Gott als Mittelpunkt.

Den Grundriss der Parabel umgibt eine hohe Backsteinwand wie ein bergender Mantel für die Gemeinde. Der Altar ist ein einfacher, schwerer Opfertisch und gehört wie Ambo und Taufstein zu den von Schwarz für die Kirche entworfenen Gegenständen. Der Altar symbolisiert zusammen mit der über ihm schwebenden Taube und dem darüber sich befindlichen Fenster mit dem Auge Gottes die Dreieinigkeit.

Als weitere bedeutender Künstler haben der Bildhauer Ewald Mataré und die Dorstener Klosterfrau und Künstlerin Tisa von der Schulenburg Kunstwerke für die Kirche geschaffen: Mataré das Vortragekreuz, eine Bettlerfigur und den Hahn auf dem Kirchturm, Tisa von der Schulenburg den bronzenen Kreuzweg von 1984. Und natürlich darf auch eine Figur des "Arbeiterheiligen" St. Josef nicht fehlen, die 1988 von der Münsteraner Künstlerin Hildegard Schürk-Frisch entworfen wurde.

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