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Kooperationsvereinbarung „Gemeinsam für Emscher und Lippe“ unterzeichnet

Rund 3,54 Millionen Euro für die Flüsse Emscher und Lippe als Lebensadern für Mensch und Natur

Kooperationsvertrag unterzeichnet. Von links: Josef Hovenjürgen, Prof. Dr. Uli Paetzel, Ina Scharrenbach, Bernd Tischler, Bodo Klimpel und Dr. Frank Dudda.© Stadt Bottrop

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen hat heute, 1. September 2023, gemeinsam mit Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV), und Bernd Tischler, Oberbürgermeister der Stadt Bottrop, stellvertretend für die Emscher- und Lippe-Kommunen, die Kooperationsvereinbarung „Gemeinsam für Emscher und Lippe“ unterzeichnet

Mit rund 3,54 Millionen Euro werden damit Projekte der Kommunen an Emscher und Lippe seitens des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt, um die weitere Renaturierung zu fördern. Bereits im vergangenen Jahr hatten Emschergenossenschaft und Lippeverband die Kommunen an Emscher und Lippe aufgerufen, Projektideen einzureichen, die nun durch die neue Kooperation umgesetzt werden. Die Fördermittel kommen zu 80 Prozent aus Städtebaufördermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundes, 20 Prozent übernehmen Emschergenossenschaft und Lippeverband.

Blau-grüne Infrastruktur in der Region verbessern

"Mit der Kooperation 'Gemeinsam für Emscher und Lippe' brechen wir gemeinsam zu neuen Ufern auf. Unser Ziel: Emscher und Lippe weiter zu neuen Lebensadern für Mensch und Natur zu machen. Die Flüsse standen im Wandel und haben ihr Gesicht mehrfach verändert. Ich freue mich, dass wir ihnen mit der Kooperation wieder zu einem natürlichen Lächeln verhelfen. Gemeinsam mit Akteuren vor Ort unterstützen wir die Kommunen an Emscher und Lippe bei der Umsetzung von Stadtteil- und Klimaschutzprojekten finanziell und organisatorisch. Durch die Verknüpfung von städtebaulichen, wasserwirtschaftlichen und gewässerökologischen Maßnahmen verbessern wir gemeinsam die blau-grüne Infrastruktur in der Region und schaffen gleichzeitig noch mehr Lebensqualität für die Menschen vor Ort. Ein absolutes Plus für alle Bewohnerinnen und Bewohner, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Die positiven Wirkungen, die die beiden bisherigen Städtebau-Kooperationen hinterlassen haben, können sich sehen lassen. Mit der neuen gemeinsamen Kooperation setzen wir auf partnerschaftlicher Basis bis zum Jahr 2027 unser Engagement fort", sagt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Zahlreiche Projekte werden bis 2027 im Rahmen von „Gemeinsam für Emscher und Lippe“ umgesetzt: Freie Flächen in Nähe der Gewässer werden genutzt, um die Freizeit- und Wohnqualität zu verbessern. Zum Beispiel werden in einigen Städten Naschgärten mit Hochbeeten, Beerensträuchern und Obstbäumen entstehen. Menschen aus der Nachbarschaft werden gemeinsam die Gärten pflegen und die Früchte ihrer Arbeit genießen. In Bienengärten und sogenannten „Blauen Klassenzimmern“ in Städten wie Marl, Datteln, Hamm oder Herten werden Kinder und Jugendliche an wichtige Themen wie Natur- und Umweltschutz herangeführt.

Menr erreichen für die Region und die Menschen.

Einst waren Emscher und Lippe wichtige Transportwege, an deren Ufern Siedlungen entstanden. Mit dem Einzug des Bergbaus und der industriellen Nutzung der Gewässer veränderte sich ihr Gesicht erheblich. Eine erneute Zeitenwende für Emscher und Lippe brachte das Ende des Bergbaus und die Transformation des Ruhrgebiets: Die Ära der Köttelbecken ist vorbei, künstliche Uferbefestigungen werden entfernt, durch Renaturierungsprojekte entstehen wieder natürliche und ökologisch wertvolle Gewässer – und damit auch Gebiete, in den sich Menschen gerne erholen, Sport treiben, zusammenkommen und wohnen. „Zu häufig werden die Fragen ‚Was ist gut für den Fluss?‘ und ‚Was ist gut für die Menschen?‘ als Gegensätze verstanden. Doch wenn wir beide Fragen zusammenbetrachten, erreichen wir mehr für die Region und die Menschen, die hier leben“, erklärt Prof. Dr. Uli Paetzel den Ansatz der neuen Kooperation.

Das Potenzial, ganze Stadtteile zu verändern.

Die offizielle Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung fand im Bottroper BernePark statt. Fast 40 Jahre lang war der heutige Park der Standort einer Kläranlage der Emschergenossenschaft, unmittelbar an der Einmündung des Nebenlaufes Berne in die Emscher. Nachdem die Anlage 1997 außer Betrieb genommen wurde, lag das Gelände 13 Jahre brach, bis es 2010 von EGLV mit Teilförderung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung zum Park umgebaut wurde. „Stellen Sie sich vor, Sie wohnen jahrelang neben einer Anlage, die stinkendes Abwasser reinigt. Und plötzlich wird daraus ein Freizeit-Ort zur Naherholung. Solche Projekte haben das Potenzial, ganze Stadtteile zu verändern“, betont Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler.

Weitere Stimmen aus der Region:

Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister der Stadt Herne und Vorsitzender des Genossenschaftsrates der Emschergenossenschaft: „Im Juni haben wir am Herner Ostbach das Blaue Klassenzimmer eingeweiht, das mit Förderung aus der Vorgänger-Kooperation gebaut wurde. Bei der Planung hat die Emschergenossenschaft die Kinder und Jugendlichen der angrenzenden Schulen direkt beteiligt.  Sie konnten ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen mit einbringen: So geht Stadtentwicklung zum Mitmachen. Diese Art von Basisdemokratie stärkt die Identifikation mit der Region.“

Bodo Klimpel, Landrat des Kreises Recklinghausen und Vorsitzender des Verbandsrates des Lippeverbandes: „Dank der Fortführung der Städtebau-Kooperation können unsere Kommunen auch in Zukunft weitere Mitmach-Projekte durchführen, welche die Lebens- und Aufenthaltsqualität im Ruhrgebiet weiter verbessern. Die Erfolgsgeschichte kann weitergeschrieben werden.“

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