Rheinbaben
Zur Geschichte:
1856-1874
Die Essener Kaufleute Wilhelm Hagedorn und Hugo Honigmann führen in Bottrop-Eigen Bohrungen nach Kohle durch und lassen sich deren Abbau in den Feldern Hagedorn und Professor I bis III schützen.
1878
Konsolidierung (Zusammenfassung) der Felder, Bildung der Gewerkschaft (Firma) "Professor".
In Gladbeck hat sich aus einer Bohrgesellschaft, die zwischen 1871 und 1875 mehrere Kohlefelder gemutet hatte, die Gewerkschaft "Vereinigte Gladbeck" gebildet. Der Großindustrielle August Thyssen kauft in den folgenden Jahren die Anteilscheine (Kuxe) der Gewerken (Besitzer) auf.
1897
Die Gewerkschaft "Professor" wird der Gewerkschaft "Vereinigte Gladbeck" einverleibt. Im März des Jahres kauft Thyssen in den Stadtteilen Eigen und Boy die Bauernhöfe von Hörsgen gen. Nessel (276 Morgen) und Trappe (200 Morgen).
1. Juli 1897
In Gladbeck Beginn der Abteufung der Schächte 1 und 2 der Zeche "Vereinigte Gladbeck".
1898
Beginn der Abteufung der Schächte 3 und 4 in der Nessel-Heide in Bottrop-Eigen.
1902
Auf Grund des Gesetzes vom 21.3.1902 kann sich der Preußische Staat an der aktiven Kohlenförderung beteiligen. Der Staat kauft als erste Kohlegesellschaft die Gewerkschaft "Vereinigte Gladbeck" und löst die Gewerkschaft auf. Beginn der regelmäßigen Kohlenförderung auf Rheinbaben.
1903
Der staatliche Bergfiskus unterstellt die Bergwerke der Königlichen Preußischen Bergwerksdirektion Dortmund. Benennung der Schächte 1/2 in Gladbeck nach dem preußischen Handelsminister Adolf Theodor Möller und der Schächte 3/4 in Bottrop nach dem Finanzminister Georg Freiherr von Rheinbaben. Belegschaft : 42 Mann davon 39 Arbeiter/Angestellte, 1 Betriebsführer, 2 Steiger.
1905
Verlegung des Sitzes der Kgl. Preußischen Bergwerksdirektion von Dortmund nach Gladbeck. Jahresförderung Möller/Rheinbaben: 663.809 t, Beschäftigte: 2.884.
1913
Belegschaft: : 3.677 Arbeiter/Beamte; Jahresförderung: 1.158.684 t.
1925
Rheinbaben gehört nun der neu gegründeten Bergwerks-Aktiengesellschaft "Recklinghausen" an. Unterirdische Verbindung der Möller- und Rheinbabenschächte.
2./3. Januar 1931
Streik auf der Schachtanlage Rheinbaben mit Auseinandersetzungen zwischen Streikenden und Arbeitswilligen.
1935
Der staatliche Bergwerksbesitz wird noch straffer gefasst. Die Zeche gehört nun der Bergwerksgesellschaft "Hibernia" an.
1937
Umbau der Tagesanlagen auf Rheinbaben, Richtfest am 2. September 1937.
1939 - 1945
Zweiter Weltkrieg. Auch auf Rheinbaben müssen ausländische Zwangsarbeiterinnen arbeiten. Sie sind im Übertagebetrieb, in der Gärtnerei und in der Werksküche eingesetzt.
1940
Rheinbaben wird Förderzeche des Abbaufeldes der Zeche Möller.
1943
Maximale Förderung: 1.076.238 t.
1954
Bau der Berufsschule für Berglehrlinge an der Rheinbabenstraße.
1954
Tieferteufen von Schacht 4.
1955
Ansetzen der 5. Sohle (790m).
1956
Eröffnung des Gesundheitshauses an der Rheinbabenstraße.
1957
Belegschaft:
Grubenbetrieb: 3.049 Personen, sonstige Hauptbetriebe: 170 Personen, Werksverwaltung und sonstige Betriebe: 139 Personen. 794.252 t Jahresförderung.
1
958
Förderumstellung/Verlegung zur 5. Sohle, die zur Hauptfördersohle wird.
1959
Bergunglück: Ein Hauer wird von Steinmassen erschlagen, vier verschüttete Bergleute können geborgen werden.
1960
932.107 t Jahresförderung.
1961
Vollmechanisierung der Schachtanlage. Pfarrer Lütkenhaus weiht die Statue der heiligen Barbara vor der Zeche Rheinbaben ein.
31. März 1967
Die Schließung der Schachtanlage Rheinbaben führt zu Massenprotesten aller Bevölkerungsschichten.