Inhalt anspringen
Ähnliche Inhalte
Suche

Stadt Bottrop sucht Flächen für neue Sozialwohnungen

In Bottrop fehlt es an öffentlich geförderten Wohnungen. Das geht aus einer Bestandsanalyse des städtischen Planungsamts hervor. Das ist kein Einzelfall, denn landesweit ist seit längerem ein Rückgang im sozialen Wohnungsbau zu verzeichnen. Um Abhilfe zu schaffen, hat die Stadtverwaltung ein Wohnbauflächenkonzept für B

© Stadt Bottrop

Die Stadtverwaltung hat ein Wohnbauflächenkonzept auf den Weg gebracht, um neue Sozialwohnungen im Stadtgebiet entstehen zu lassen. Mit der Einbringung einer entsprechenden Beratungsvorlage in den Planungsausschuss am 14. April 2016 haben die Beratungen zu diesem Thema begonnen. Der Rat soll am 5. Juli 2016 das Konzept nebst Leitsätzen für eine künftige Wohnraumentwicklung verabschieden.

Kern des Konzepts ist, bis 2025 Flächen zu entwickeln, um insgesamt 750 neue Sozialwohnungen entstehen zu lassen. Derzeit gibt es 6.080 Sozialwohnungen im Stadtgebiet. Fast alle liegen in Altbottrop – in Kirchhellen gibt es mit 470 Sozialwohnungen nur 7,7 Prozent des Gesamtbestandes. Anteilmäßig besonders viele Sozialwohnungen liegen in der Stadtmitte mit 49,7 Prozent, in der Boy mit 18,1 Prozent und im Eigen mit 18,0 Prozent am Gesamtanteil. Nur Fuhlenbrock kommt mit 6,4 Prozent auf eine ähnlich niedrige Quote wie Kirchhellen, wobei man aber berücksichtigen muss, dass der Stadtteil rund zweidrittel weniger Einwohner hat. Die Verteilung der öffentlich geförderten Wohnungen im Stadtgebiet entspricht allerdings auch der aktuellen Nachfragesituation. In Kirchhellen werden deutlich weniger Sozialwohnungen nachgefragt als beispielsweise in der Boy oder in der Stadtmitte.

Zwar ist eine seriöse Bedarfsermittlung schwierig. In einer Abschätzung der NRW-Bank wird für Bottrop jedoch ein Bedarf von 500 bis 1.000 Sozialwohnungen angegeben, wobei diese Einschätzung vor allem vor dem Hintergrund getroffen wurde, Flüchtlinge perspektivisch in Wohnungen unterzubringen. Der Verwaltung liegen zudem eigene Zahlen an derzeitigen Nachfragen vor, vor allem von Personen mit kleineren Einkommen. Derzeit gibt es 250 Wohnungssuchende in Bottrop, die durch einen Wohnberechtigungsschein Anspruch auf sozial geförderten Wohnraum hätten. Von ihnen suchen rund 100 eine Singlewohnung und rund 30 eine größere Wohnung für einen Fünf-Personen-Haushalt. Die kommunalen Erfahrungen zeigen, dass es speziell hier zukünftig erhöhten Bedarf geben wird. Um den Gesamtbedarf in Zukunft zu decken, spielt der Bau von neuem Wohnraum eine zentrale Rolle.

Die Handlungsspielräume der Stadt sind allerdings begrenzt. Sie kann zwar Plangebiete für den Wohnungsbau ausweisen, sie kann aber nicht festlegen, dass auf diesen Flächen auch sozial geförderter Wohnungsbau entsteht. Die Stadt wird daher den Weg gehen müssen, entweder eigene Flächen für den Bau von Sozialwohnungen zu verkaufen und sich entsprechende Vorhaben vertraglich zusichern zu lassen, oder Investoren zu gewinnen, um private Flächen für Baugebiete entsprechend zu entwickeln. Planerisch stehen eigentlich genügend Flächen zur Verfügung, denn der 2004 verabschiedete Flächennutzungsplan für das Bottroper Stadtgebiet weist genügend Räume für Wohnbebauung aus.

In die Diskussion der städtischen Gremien gebracht hat das Stadtplanungsamt eine Aufstellung von Flächen im Stadtgebiet, auf denen kurz- oder langfristig zusätzliche Wohnungen und damit auch Sozialwohnungen entstehen könnten. In Altbottrop handelt es sich überwiegend um kleinere Flächen. Das kleinste Vorhaben wäre an der Hebeleckstraße mit 12 Wohnungen zu finden und eines der größeren läge an der Bergendahlstraße, auf dem ehemaligen Brockmann-Gelände, mit 91 Wohnungen. Da in Kirchhellen aufgrund der ländlichen Struktur mehr Flächen zur Verfügung stehen, könnten beispielsweise am Schultenkamp mehr als 200 Wohneinheiten insgesamt entstehen. Dazu müsste aber ein Investor gefunden werden, der bereit ist, auf diesem Areal auch Sozialwohnungen zu bauen.

Das gesamte Wohnflächenbaukonzept, das eine Vielzahl von Einzelstandorten erörtert und für die Entwicklung ins Auge fasst, ist vorbehaltlich der politischen Willensbildung zu sehen. Am Ende der Diskussion wird der Rat der Stadt entscheiden. Zuvor wird das Thema auf der Tagesordnung der jeweiligen Bezirksvertretungen und des Wirtschaftsförderungs- und Grundstücksausschusses stehen. Ist das Konzept beschlossen, kann die Stadt Bottrop weitere Schritte einleiten und Partner für die Umsetzung am jeweiligen Standort suchen. Für den Bau von Sozialwohnungen stehen dann verschiedene Fördermöglichkeiten von Bund und Land zur Verfügung.

Cookies erleichtern die Bereitstellung von Diensten auf dieser Webseite. Mit der Nutzung der Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass die Stadt Bottrop Cookies verwendet. Weitere Informationen finden Sie unter dem nebenstehenden Link zum Datenschutz.

Datenschutz