Inhalt anspringen
Ähnliche Inhalte
Suche
© Stadt Bottrop

Pilotanlage für Phosphor-Recycling nimmt Betrieb auf

Im Zuge eines Forschungsprojekts soll Phosphor als wichtiger Rohstoff aus Klärschlammasche auf dem Gelände der Emschergenossenschaft in Bottrop gewonnen werden. Die Pilotanlage wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Mehrere Wasserwirtschaftsverbände sind daran beteiligt.

Phosphor ist ein wichtiger Rohstoff, der jedoch endlich ist – die Verfügbarkeit der Vorkommen ist stark begrenzt. Gleichzeitig ist Abwasser eine nachhaltige Quelle, um daraus den essenziellen Nährstoff Phosphor zurückzugewinnen und als Material für beispielsweise Düngemittel wiederzuverwerten. Auf dem Gelände der Kläranlage der Emschergenossenschaft in Bottrop hat die PhosRec Phosphor-Recycling GmbH eine Demonstrationsanlage zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammasche gebaut. Am Donnerstag (2. Mai) wurde sie feierlich eingeweiht, bereits in Kürze startet die zweijährige Versuchsphase.

Symbolischer Start des Betriebs: Oberbürgermeister Bernd Tischler und NRW-Umweltminister Oliver Krischer (3. und 4. v.l.) mit Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft (6. v.l.), Frank Duda, Vorsitzender des Genossenschaftsrates (2. v.r.) und viele andere Offizielle.© Stadt Bottrop

Oberbürgermeister Bernd Tischler begrüßte das Projekt ausdrücklich und vor allem auch den Umstand, dass die Pilotanlage auf Bottroper Stadtgebiet errichtet wurde. Dies passe gut zur Fortschreibung des Innovation-City-Prozesses und auch zum Engagement der Stadt, sich zu einem Standort der Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Es sei ein innovativer Ansatz, der auf Recycling und Nachhaltigkeit setze und mit dem man bundesweit Vorreiter sein könne. "Diese Demonstrationsanlage in Bottrop zu haben, ist ein Gewinn, davon bin ich überzeugt, so Tischler.

Aktuell wird die limitierte Ressource Phosphor in großem Maße „verschwendet“, denn nach Einsatz als Düngemittel geht sie durch die Nahrungsaufnahme ins Abwasser über. Durch die Entsorgung des Klärschlamms wiederum geht der Rohstoff bislang weitestgehend verloren. Die (Ab-)Wasserwirtschaft kann jedoch einen aktiven und positiven Beitrag leisten, um Teile des Bedarfs an abgebautem und künstlichem Düngemittel in der EU durch rückgewonnenen Phosphor zu decken. Somit kann nicht nur die ab 2029 in Deutschland beginnende Pflicht zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm erfüllt werden. Es wird auch ein Nährstoffkreislauf geschlossen und eine in der EU existierende Ressourcenquelle ausgeschöpft.

Planung, Bau und Betrieb der in Bottrop gebauten Anlage werden im Rahmen des Forschungsvorhabens AMPHORE vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 6,7 Millionen Euro gefördert. „Die Anlage, die wir heute in Betrieb nehmen, ist ein Paradebeispiel für den Aufbau einer ressourceneffizienten und kreislauffähigen Industrie im Sinne der Zukunftsstrategie der Bundesregierung. Mit den Mitteln aus unserer Fördermaßnahme RePhoR entsteht ein regionales Lösungskonzept zum Phosphor-Recycling für einen der größten Ballungsräume in Deutschland. Wir schaffen damit einen konkreten Mehrwert für Kommunen und die gesamte Region. Als zentraler Innovationstreiber innerhalb der Bundesregierung unterstützt das BMBF die kommunale Wasserwirtschaft, mit den Herausforderungen der Zukunft umzugehen. Dafür haben wir insgesamt 8,7 Mio. € in AMPHORE, als ein herausragendes Beispiel wie man von der Forschung über den Transfer in die Anwendung kommen kann, investiert“, sagt Judith Pirscher, Staatssekretärin im BMBF. 

Kooperation ist der Schlüssel zum Erfolg

Die PhosRec Posphor-Recycling GmbH wurde zum Zweck der gemeinsamen Umsetzung der zukünftig vorgeschriebenen Phosphorrückgewinnung von den in Nordrhein-Westfalen ansässigen Wasserwirtschaftsverbänden Ruhrverband, Wupperverband, Linksniederrheinische Entwässerungsgenossenschaft (LINEG), Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) gegründet. Die Gesellschaft ist Bauherrin und Betreiberin der großtechnischen Demonstrationsanlage mit einer Kapazität von jährlich 1.000 Tonnen Asche aus der Klärschlammverbrennung. Kernaufgabe ist die Optimierung und Prüfung der Betriebsstabilität bei verschiedenen Betriebszuständen unter Einsatz unterschiedlichster Verbrennungsaschen. Auch die Qualitäten und Verwertungspfade für Nebenprodukte und Reststoffe (u. a. Metallsalze, Salzsole und silikatische Rückstände) werden neben der späteren Vermarktung der erzeugten Phosphorsäure gemeinsam mit Projektpartnern betrachtet.

Cookies erleichtern die Bereitstellung von Diensten auf dieser Webseite. Mit der Nutzung der Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass die Stadt Bottrop Cookies verwendet. Weitere Informationen finden Sie unter dem nebenstehenden Link zum Datenschutz.

Datenschutz