Josef Albers Museum
Josef Albers Sammlung
Die Sammlung des Josef Albers Museum Quadrat Bottrop ist ebenso wie der Museumsbau in mehreren Etappen entstanden. Im Zusammenhang der Ernennung zum Ehrenbürger Bottrops im Jahr 1970 übergab Josef Albers seiner Geburtsstadt ein erstes Konvolut seiner Werke. Diese Schenkung war der Anstoß für die Planung eines Museumsbaus durch den Stadtarchitekten Bernhard Küppers, der 1976 eröffnete. Nach dem Tod Josef Albers‘ in demselben Jahr, vermachte seine Witwe Anni Albers der Stadt im Rahmen einer großzügigen Schenkung weitere Kunstwerke ihres Mannes, verbunden mit dem Wunsch, sein Schaffen in Bottrop permanent sichtbar zu machen. Daraufhin wurde ein weiterer Gebäudeteil geplant und 1983 eröffnet: Er beherbergt heute die Dauerausstellung zu Josef Albers, die kostenfrei zugänglich ist.
Nach einigen weiteren Ankäufen und Schenkungen in den vergangenen Jahrzehnten umfasst die Bottroper Albers-Sammlung heute rund 350 Werke und ist damit die weltweit größte öffentliche Sammlung von Werken des Künstlers. Von Gemälden, Glasarbeiten, Fotomontagen, Resopalgravuren hin zu Druckgrafiken und Zeichnungen ist das künstlerische Lebenswerk von Albers umfassend erfahrbar. Im Bestand sind frühe Arbeiten, darunter Selbstporträts, Ansichten Bottrops und des Münsterlands. Aus seiner Zeit am Bauhaus zeigt das Museum u.a. Glasarbeiten und Fotomontagen. In den USA, wo Anni und Josef Albers seit 1933 lebten, entstand seine umfangreichste künstlerische Arbeit. Aus dieser Zeit sind in Bottrop herausragende Werke zu sehen, wie etwa die „Variants“, als deren Vorbilder mexikanische Lehmziegelhäuser gelten dürfen. Einen Höhepunkt in Josef Albers künstlerischer Entwicklung stellt seine Werkreihe „Homage to the Square“ dar, die ab 1950 entsteht. Von diesem Typus quadratischer Bilder wird er bis zu seinem Tod weit über 2000 Gemälde erschaffen, von denen eine große Anzahl in Bottrop ausgestellt ist.
Jenseits von Josef Albers
Das Museumszentrum Quadrat Bottrop beheimatet neben der weltweit größten Museumssammlung der Werke von Josef Albers eine seit seiner Gründung im Jahr 1976 zusammengetragene Sammlung internationaler Kunst.
Die Bottroper Kunstsammlung „jenseits von Albers“ vereint verschiedene Sammlungsgebiete, die sich am Ausstellungsprogramm des Museums orientieren: Analog zur Rezeption des Werks von Josef Albers in den 1970er und -80er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland liegt auch der inhaltliche Schwerpunkt der Ausstellungen in Bottrop in jener Zeit auf der Präsentation konstruktiver und konkreter Kunst von u.a. Günter Fruhtrunk, Verena Loewensberg, Aurélie Nemours oder Victor Vasarely. Die spätere Fokussierung auf Josef Albers als Farbmaler und Impulsgeber nachfolgender Generationen in Europa und den USA, legt ihr Augenmerk auf Künstler*innen wie Ulrich Erben, Pia Fries, Raimund Girke, Sabine Funke, Klaus Staudt und Jerry Zeniuk. Als weiterer Sammlungsschwerpunkt sind Fotografien von u.a. Laurenz Berges, Bernhard Fuchs, Simone Nieweg und Michael Wolf zu nennen. Auch skulpturale Werke bilden seit der Museumsgründung einen Sammlungsschwerpunkt. Im Skulpturenpark, der das Museum umgibt, sind Werke von Max Bill, Donald Judd, Norbert Kricke, Hans Steinbrenner, Bernar Venet und vielen mehr zu entdecken.
Bei dem Erwerb der Kunstwerke wurde das Museum fortwährend durch großzügige Förderungen aus Mitteln der Kulturförderung des Landes NRW, des Bundes, zahlreicher Stiftungen und nicht zuletzt des Museumsvereins, der sich mit großem Engagement für die Weiterentwicklung der Museumssammlung eingesetzt hat, unterstützt. Auch viele Künstlerinnen und Künstler haben die Sammlung durch großzügige Schenkungen ergänzt.