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Bottroper Künstler gestalten Jahresausstellung

Gezeigt werden Malerei und Grafik, Skulptur und Fotografie

Einmal im Jahr bekommen alle in Bottrop geborenen, ansässigen oder arbeitenden Künstlerinnen und Künstler die Gelegenheit, ihre Werke im Museumszentrum Quadrat auszustellen. Die Jury, zusammengesetzt aus Andrea Swoboda (Vorsitzende des Kulturausschusses), Ratsherr Dr. Harald Sieger, Künstlerin Monika Lioba Lang, Stadtkämmerer und Kulturdezernent Jochen Brunnhofer und Museumsdirektorin Dr. Linda Walther, hat sich für 68 Werke von 39 KünstlerInnen entschieden. Ab Sonntag, dem 26. November, ist die 48. Jahresausstellung Bottroper Künstlerinnen und Künstler im Josef Albers Museum Quadrat zu sehen.

© Stadt Bottrop

Museumsdirektorin Dr. Linda Walther freut sich, dass in diesem Jahr überraschend viele Werke eingereicht wurden: "Wir können verzeichnen, dass es einen deutlichen Anstieg des Interesses gab." 292 Werke wurden von insgesamt 83 Bottroper Kunstschaffenden eingereicht. Für die Einzelausstellung innerhalb der Jahresausstellung 2024 wurde die freischaffende Künstlerin Rebecca Bujnowski nominiert.

Diesjährige Einzelausstellung

© Stadt Bottrop

Die Künstlerin Monika Lioba Lang überrascht in der Einzelausstellung innerhalb der Jahresausstellung Bottroper Künstlerinnen und Künstler mit einer Rauminstallation, die sie eigens für ihre Heimatstadt entwickelt hat. Dabei bleibt sie ihrer vertrauten Formensprache treu – einem beeindruckenden Repertoire, das sich behutsam und kontinuierlich über die Jahre entwickelt hat. Nach der Lehre zur Steinbildhauerin studierte Monika Lioba Lang an der Kunstakademie Münster bei Heinz Breloh, Ulrich Erben und als Meisterschülerin bei Katharina Fritsch. Für ihre Abschlussarbeit erhielt die Künstlerin 2004 das halbjährige Atelierstipendium "Cité Internationale des Arts, Paris" des Landes NRW. Neben dieser jährlich nur drei KünstlerInnen aus Nordrhein-Westfalen zugesprochenen Förderung, erhielt sie bereits 2002 das Europastipendium (Schweiz) der Kunstakademie Münster. An der Jahresausstellung beteiligt sich die Künstlerin seit 2012 und war unter anderem mit Werken wie Schwestern (2012), Prinzip Hoffnung (2017) oder Himmelsgitter (2019) vertreten, bevor sie im vergangenen Jahr mit dem eindrücklichen Werk Retabel (2022) für die diesjährige Einzelpräsentation nominiert wurde.

In diesem Jahr lässt Monika Lioba Lang das Quadrat tanzen und sie lädt alle Besucherinnen und Besucher zum Square Dance ein. Die humorvolle Assoziation zum Ort der Ausstellung wird niemandem entgehen. Aber es wäre nicht diese ernste, nachdenkliche und vielschichtige Künstlerin, wenn einzig der Titel der Installation Bezug auf den Ausstellungsort nehmen würde. Für die Künstlerin sei es ein „Freudentanz“, endlich in ihrer Heimatstadt Bottrop auszustellen und sie nahm sich vor, ein Werk für den „Partykeller des Museums“ zu schaffen. Viele ihrer Installationen sind ortsbezogen, einige Skulpturen lassen sich in unterschiedliche Ausstellungskontexte einfügen, andere sind temporär, werden von ihr speziell für einen Ort entwickelt. Dann verwendet sie die Materialien wieder. Und so wird das rote und blaue Baumwollgarn aus der Installation Ode an die Birke (2023) zum Square Dance.

© Stadt Bottrop

Für die sechs Figuren der Arbeit Square Dance verwendet Monika Lioba Lang Makramee-Garn aus recycelter Baumwolle in vier Farben (blau, rot, gelb, grün), dessen Fadenstärke variiert. Weitere Materialien sind Federstahl, Stahl, Silikonschlauch und Nylonschnur. Diese alltäglichen Werkstoffe sind die Grundlage der gleichzeitig einfach wie komplexen Körper, die uns im Ausstellungsraum entgegentreten. Zwei oder drei der etwa Mensch großen Gitterwerke bilden je eine Figur. Diese fragilen Elemente, die ihre Form über das spezielle Spannen auf unterschiedlich große Metallringe erhalten, hat die Künstlerin erstmals 2020 für ein Werk realisiert. Für die neue Installation hat sie mehrere Körper zu einer Skulptur zusammengefügt. Sie selbst nennt sie „Hüllen“, möchte aber mit diesem Wenigen viel erreichen. Wie Marionetten vor der Aufführung, feste Korsagen oder bunte Käfige hängen sie von der Decke. Doch hatte uns Monika Lioba Lang nicht ganz im Gegensatz zu der ersten Wahrnehmung einen Tanz versprochen? Die Irritation ist groß. Die Frage, die sie sich von Beginn dieser Arbeit selbst gestellt hat: „Wie werden Körper zum Tanzen gebracht? Wie entsteht überhaupt Bewegung in der Wahrnehmung?“ Erst wer durch den Raum geht, sich selbst bewegt, wird die Bewegung erleben. Die schwebende Hängung, die Anordnung der Fäden erzeugen ein Flimmern und Flittern der Linien und Körper. Der Tanz beginnt.

Am Eröffnungssonntag, dem 26. November stehen Monika Lioba sowie weitere Bottroper Künstlerinnen und Künstler nach der Eröffnung um 15.00 Uhr für Gespräche in der Ausstellung bereit. Der Museumsverein sorgt mit einem Angebot an Heißgetränken für das leibliche Wohl während der Veranstaltung.

Öffnungszeiten

Die Jahresausstellung Bottroper Künstler ist vom 26. November bis zum 7. Januar im Josef Albers Museum Quadrat zu sehen, der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist eine Verkaufsausstellung, die Kunstwerke können erworben werden.
Das Museum ist am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar geschlossen.

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