Die Bremsenfalle - Nützlich oder schädlich?
Bremsenfallen sind mittlerweile auf vielen Pferdeweiden zu sehen. Hoch effektiv sollen Sie Bremsen fangen und so Pferde vor den Bissen schützen.
Leider fängt die Bremsenfalle nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen der Universität Bielefeld nicht nur Bremsen. In den Fangbehältern wurden nur ca. 4 % Bremsen vorgefunden und damit 96 % Beifang. Darunter waren auch gefährdete Arten wie Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Da die Falle mit ca. 3.000 bis 22.500 Insekten/Monat hoch effektiv ist, entsteht ein Verlust an Biomasse, der sich damit nicht nur negativ auf die Nahrungsgrundlage von Vögeln auswirkt, sondern die Artenvielfalt bedroht.
In Folge sind die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG (Fang- und Tötungsverbot) und des § 4 Abs. 1 Nr. 1 BArtSchV (Verbot, wildlebenden Tieren der besonders geschützten Arten mit Fallen nachzustellen, sie anzulocken, zu fangen oder zu töten) regelmäßig betroffen.
Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW hat am 11.09.2020 erlassen, dass die Bremsenfallen räumlich und zeitlich zu beschränken sind, damit die Verbotstatbestände nicht erfüllt werden:
- Bremsenfallen dürfen nicht innerhalb des Nationalparks, eines FFH- oder Naturschutzgebiets oder eines gesetzlich geschützten Biotops aufgestellt werden.
- Außerhalb der genannten Schutzgebiete ist der Einsatz der Bremsenfallen auf die Hauptflugzeit der Bremsen (01.06. – 15.09.) zu beschränken.
Die Stadt Bottrop empfiehlt, gänzlich auf die Bremsenfallen zu verzichten, da zu der Hauptflugzeit der Bremsen auch vermehrt andere Insekten vorkommen.
Eine gute Alternative sind Pferdedecken mit Zebramuster.
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