Bildung
Griffbereit und Rucksack
Griffbereit – Kinder und Eltern entdecken gemeinsam Spiel und Sprache
Das Programm Griffbereit eignet sich für Eltern und ihre 1-3jährigen Kinder mit und ohne Zuwanderungsgeschichte und wird auch in Kooperation mit Kindertageseinrichtungen angeboten.
Die Eltern und ihre Kinder werden sowohl in ihrer Muttersprache als auch in Deutsch angesprochen.
Griffbereit fördert die frühkindliche Entwicklung durch konkrete kleinkindgerechte Aktivitäten und schafft eine wichtige Grundlage zum Erwerb von Sprachkompetenz. Die Inhalte werden mehrsprachig vermittelt.
Allen teilnehmenden Eltern kann bewusst werden, dass das Erlernen der deutschen Sprache und der Familiensprache
• für die Familie die zukünftige Teilhabe an den gesellschaftlichen Prozessen bedeutet
• von besonderer Bedeutung für das zukünftige Bildungssystem ist, das ihre Kinder durchlaufen werden
• für die Realisierung von Zukunftschancen von großer Bedeutung ist
Die Materialien enthalten Themenvorschläge und Anregungen rund um Spiel und Sprache für täglich variierende Aktivitäten, die die Eltern mit ihren Kindern durchführen. Die Elternmaterialien liegen in 15 Sprachen vor: Deutsch, Türkisch, Russisch, Englisch, Spanisch, Französisch, Arabisch, Vietnamesisch, Albanisch, Kurdisch, Bulgarisch, Rumänisch, Italienisch, Polnisch, Farsi, weitere Übersetzungen werden angestrebt.
In der Griffbereit-Gruppe spielen, singen und malen Kinder miteinander und mit ihren Eltern in der Herkunftssprache und in Deutsch. Die Akteure sind die Eltern selbst. Sie werden begleitet durch die dafür ausgebildeten Elternbegleiterinnen, die selbst einen Migrationshintergrund haben.
Rucksack KiTa
Rucksack ist ein Handlungskonzept zur Sprachförderung und Elternbildung im Elementarbereich. Es richtet sich an Eltern mit Zuwanderungsgeschichte sowie deren Kinder, die im Alter zwischen vier und sechs Jahren eine Tageseinrichtung für Kinder besuchen. Rucksack wird in Kooperation mit den Tageseinrichtungen und Familienzentren in Bottrop durchgeführt. Ziel ist es, die Eltern in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken, die Mehrsprachigkeit zu fördern und die Interkulturelle Pädagogik zu unterstützen.
Der Rucksack ist ein Sinnbild für etwas, das man füllt, schultert und von A nach B trägt. Rucksack ist ein Symbol für eine gelungene Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Erzieherinnen und Erziehern, die jeweils spezifische Verantwortung übernehmen zum Wohle der ihnen anvertrauten Kinder.
Der Rucksack KiTa wird gefüllt mit Wissen und Anregungen für Bildungs- und Förderaktivitäten für Elternbegleiterinnen und Eltern, Übungen und Anregungen für Kinder, Fortbildungsangeboten und Förderanregungen für Erzieherinnen und Erzieher.
Ausgewählte Inhalte sind
• Der Mensch: Körper, Essen und Trinken, Kleidung, Familie
• Die Umwelt: Wohnen, Stadt, Verkehr, Einkaufen
• Die Tiere: Haustiere, freilebende Stadttiere, Bauernhof, Zoo
• Die Pflanzen: Baum, Blumen und Gräser, Obst, Gemüse
• Die Welt: Welt, Wetter, Zeit, Medien
Die Elternmaterialien liegen in 14 Sprachen vor: Deutsch, Türkisch, Spanisch, Russisch, Arabisch, Serbisch (Kroatisch), Englisch, Französisch, Polnisch, Farsi, Italienisch, Albanisch, Bulgarisch und Griechisch. Weitere Übersetzungen werden angestrebt.
Wesentliche Elemente der Sprachförderung sind die Verknüpfung mit der KiTa-Arbeit und die Verknüpfung mit der Erstsprache. Hierzu ist ein Methodenmix entwickelt worden: Sprachliche Interaktion durch Bewegung, Musik, Medien und (sprachspielerische Aktivität); Situationsgebundenes Sprechen mit Themen und Geschichten aus der kindlichen Erlebniswelt; Wiederholung und Ritualisierung, Veranschaulichung von Sprache durch Symbole; Handlung und sprachlicher Input als Anregung zur Imitation und durch Sprachvorbilder als Anregung zum Vorlesen und Erzählen (Erziehung
zu Literacy).
Rucksack Schule
Ein Programm zur Sprach - und Elternbildung
Das Programm Rucksack Schule bietet auf der Grundlage eines ganzheitlichen mehrdimensionalen Konzepts praktische und konkrete Orientierungshilfen für die sprachliche Bildung mehrsprachig aufwachsender Kinder im Grundschulalter. Dabei steht der systematische Aufbau der besonderen bildungssprachlichen Fähigkeiten im Fokus.
Mit dem Eintritt in die Schule ändern sich die sprachlichen Anforderungen an die Kinder, da zunehmend das Beherrschen der Bildungssprache erwartet wird. Rucksack Schule unterstützt Kinder und Eltern mit Migrationshintergrund sowie Grundschulen in diesem Bildungsprozess.
Unterrichts- und Schulentwicklung wird mit den Dimensionen durchgängiger sprachlicher Bildung und diversitätsbewusster, interkultureller Bildung unter Einbeziehung von Eltern im Rahmen von Bildungs- und Erziehungspartnerschaften verbunden. Dabei werden die sprachlichen Kompetenzen in den Familiensprachen und die Mehrsprachigkeit als Ressource anerkannt und als Lerngrundlage im Programm berücksichtigt.
Bei Rucksack Schule werden Unterrichtsinhalte für Kinder und ihre Eltern in der deutschen Sprache und in der jeweiligen Familiensprache zeitlich und inhaltlich parallel im Rahmen des Klassenunterrichts, der herkunftssprachlichen Unterrichts und der Elternbildung vermittelt.
Für die didaktisch-methodische Planung und Durchführung der Unterrichtsstunden wurden mit wissenschaftlicher Begleitung Planungsraster entwickelt.
So erhalten Lehrerinnen und Lehrer, ElternbegleiterInnen und Eltern Hinweise für die parallelisierte Aufarbeitung der Themenfelder im gleichen Zeitraum und aufeinander abgestimmt.
Wie funktioniert Rucksack Schule?
Rucksack Schule basiert u.a. auf der sprachwissenschaftlichen Erkenntnis, dass für einen guten Erwerb der deutschen Sprache eine ausreichende Basis in den Familiensprachen hilfreich ist. Deshalb werden Grundschulkinder der Jahrgangsstufen 1- 4 in ihrer Sprachentwicklung in den von ihnen gesprochenen Sprachen unterstützt. In der parallel eingebundenen Elternbildung sensibilisiert das Programm die Mütter und Väter für die Lernentwicklung ihrer Kinder und stärkt sie darüber hinaus in ihrer Elternrolle und Erziehungskompetenz.
Die Eltern werden als Experten für die Erziehung ihrer Kinder sowie für das Erlernen der Familien-/Herkunftssprachen angesprochen. Sie treffen sich wöchentlich und werden durch ElternbegleiterInnen angeleitet, die vom KI speziell dafür ausgebildet worden sind. Unterstützt wird die Arbeit von und mit den Eltern durch die Rucksack Schule-Materialien, die den Eltern Anregungen für täglich wechselnde Aktivitäten mit ihren Kindern geben.
Die Anbindung an die Schule ist eine Bedingung für die Durchführung des Programms. Hier erfolgt im Klassenunterricht die sprachliche Bildung in der deutschen Sprache parallel zum Herkunftssprachenunterricht und zur thematischen Arbeit in der Elterngruppe. Schule und Eltern vernetzen dabei ihre Arbeit und gehen eine Erziehungs- und Bildungspartnerschaft ein, die die Kompetenzen und das Entwicklungspotential aller Beteiligten zusammenführt und die migrationssensible, interkulturelle Öffnung der Schule unterstützt.
Zur Durchführung von Rucksack Schule muss eine Vereinbarung mit den Kommunalen Integrationszentren NRW (KI) abgeschlossen werden. Danach werden die Rucksack Schule - Materialien über das lokale Kommunale Integrationszentrum kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die KI koordinieren oder begleiten das Programm auch in Kooperation mit anderen Ämtern/Trägern und bieten Informationsveranstaltungen und Qualifizierungsmaßnahmen an.
Die Rucksack Schule-Materialien
Das Gesamtpaket besteht aus:
- Elternmaterialien und Übungsblättern für die familiensprachliche Arbeit der Eltern mit den Kindern zu Hause. Sie liegen in Arabisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Griechisch, Polnisch, Russisch, Serbisch (Kroatisch), Spanisch und Türkisch, Rumänisch, Bulgarisch, Albanisch vor. Weitere Übersetzungen werden angestrebt.
- Unterrichtsmaterialien für den Klassen- und den Herkunftssprachenunterricht mit Übungen, Aufgaben und Aktivitäten für die durchgängige Sprachbildung. Sie liegen in den gleichen Sprachen, wie die Elternmaterialien und Übungsblätter vor. Weitere Übersetzungen werden angestrebt.
- Begleitmaterialien zur Vorbereitung, Organisation und Umsetzung des Programms mit Anregungen für die praktische Umsetzung.
- Materialien für ElternbegleiterInnen zur Vorbereitung der Arbeit in der Elterngruppe und ergänzende Erziehungs- und Projektthemen.
Herkunftssprachlicher Unterricht
Warum ist es für mein Kind wichtig, seine Herkunftssprache zu lernen?
Das Beherrschen der Herkunftssprache über die im Alltag verwendete Sprach- und Wortwahl hinaus, hat viele positive Seiten. Es ermöglicht Ihrem Kind Zusammenhänge zu verstehen und zu formulieren, die über das im Alltag erlebte hinausgehen. Das ist von entscheidender Bedeutung, wenn es um die Schullaufbahn, Schulabschlüsse und berufliche Wege geht. Wenn Ihr Kind die Herkunftssprache umfassend beherrscht, eröffnet sich dadurch eine „größere Welt“.
- Das Beherrschen der Herkunftssprache stärkt die eigene Identität.
- Beziehungen innerhalb der Familie und Community sind intensiver und vielfältiger möglich.
- Wer seine Herkunftssprache beherrscht, lernt schneller andere Sprachen.
- Die Herkunftssprache in Wort und Schrift zu lehren ist Aufgabe des HSU*. Es erweitert die Teilhabe und später auch die beruflichen Möglichkeiten Ihres Kindes.
- Der HSU* fördert Bildungssprache, Fachsprache und Mehrsprachigkeit.
- Das Sprechen mehrerer Sprachen fördert die interkulturelle Handlungsfähigkeit.
- Der HSU* kann bei regelmäßiger Teilnahme am Ende der Sekundarstufe I mit einer Sprachprüfung abgeschlossen werden. Das Ergebnis wird im Zeugnis vermerkt.
Welche Voraussetzungen müssen zur Teilnahme am HSU* erfüllt sein?
- Ihr Kind sollte die Herkunftssprache verstehen und sprechen können.
- Ihr Kind muss von Ihnen zu diesem Unterricht verbindlich angemeldet werden. Die Anmeldung gilt grundsätzlich für die gesamte Grundschulzeit bzw. für die gesamte Sekundarstufe I. Bei Schulwechsel ist eine neue Anmeldung erforderlich.
- Mit der Anmeldung verpflichten Sie sich dafür Sorge zu tragen, dass ihr Kind regelmäßig am Unterricht teilnimmt.
- Bei Krankheit müssen Sie ihr Kind rechtzeitig vor Unterrichtsbeginn entschuldigen.
- Eine Abmeldung ist nur zum jeweiligen Schuljahresende möglich. Erfolgt keine Abmeldung nimmt ihr Kind automatisch weiter am HSU* des folgenden Schuljahres teil.
Allgemeine Informationen zur Einrichtung und Durchführung des Herkunftssprachenunterrichts:
- Der HSU* ist ein ergänzendes schulisches Angebot. Er kann an einzelnen Schulen in den Jahrgängen 1 – 10 mit bis zu 5 Schulstunden angeboten werden.
- Die Gruppengröße für eine Sprache muss in der Grundschule dauerhaft 15 Kinder und in der Sekundarstufe I dauerhaft 18 Kinder betragen.
- Bei zu geringer Anmeldung an Einzelschulen, kann HSU* schulübergreifend angeboten werden. Er kann also auch an einer anderen Schule stattfinden.
- In der Regel findet der HSU* am Nachmittag statt.
- Die Lehrkraft führt ein Verzeichnis der Teilnehmenden, Versäumnislisten, Arbeitspläne und Lehrberichte in deutscher Sprache.
- Die Lehrkräfte müssen die Eltern zu Beginn eines Schuljahres zur Beratung einladen und sie über die Unterrichtsgestaltung informieren.
- Die Eltern können aus Ihrer Mitte eine Sprecherin/einen Sprecher wählen.
- Der HSU* wird, sofern generell Noten erteilt werden, benotet. Die Note erscheint auf dem Zeugnis
Downloads
- Herkunftssprachenunterricht – Elterninformation Deutsch-Arabisch (Öffnet in einem neuen Tab)
- Herkunftssprachenunterricht – Elterninformation Deutsch-Polnisch (Öffnet in einem neuen Tab)
- Herkunftssprachenunterricht – Elterninformation Deutsch-Russisch (Öffnet in einem neuen Tab)
- Herkunftssprachenunterricht – Elterninformation Deutsch-Türkisch (Öffnet in einem neuen Tab)
- Anmeldebogen zum herkunftssprachlichen Unterricht (Öffnet in einem neuen Tab)
- Stundenplan Herkunftssprachlicher Unterricht 2022/2023 (Öffnet in einem neuen Tab)
Schulische Förderung von Kindern und Jugendlichen
Kooperation zwischen dem Referat Migration - Kommunales Integrationszentrum und Barisspor Bottrop e.V.
Im Jahr 2008 entwickelten das Referat Migration und Barisspor Bottrop e.V. ein gemeinsames Konzept, um Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil Welheim über das Medium „Fußball“ auch schulisch fördern zu können.
Dazu bedurfte es eines entsprechenden Gebäudes, das auf der Sportanlage Welheim nicht vorhanden war. Auf der Grundlage des gemeinsamen Konzeptes des Referats Migration und Barisspor Bottrop e.V. wurde ein solches Gebäude auf der Sportanlage errichtet und 2010 in Betrieb genommen.
Das Referat Migration und Barisspor Bottrop e.V. führen seit 2010 in diesem Gebäude, dem „Interkulturellen Zentrum Welheim 64“, gemeinsam einen qualifizierten Förderunterricht durch, wobei sich die Mitglieder von Barisspor Bottrop e.V. überwiegend ehrenamtlich engagieren.
Pro Schuljahr können so seit 2010 ca. 70 Kinder und Jugendliche schulisch gefördert werden, wobei der Bedarf im Stadtteil ca. doppelt so hoch ist (Warteliste mit etwa 70 Schülerinnen und Schülern). Eine Ausweitung der Förderung scheitert an den räumlichen Kapazitäten.
Kontakt:
Süleyman Gür
Tel.: 02041/3767045
Email: sueleyman.guerbottropde
Brückenangebote für Kinder von neu Zugewanderten
Im Rahmen der Beratung von neu zugewanderten Kindern und deren Eltern werden Kinder im Kindergartenalter ohne Kindergartenplatz bekannt. In Kooperation mit dem Fachbereich Jugend und Schule wird versucht, diesen Kindern einen Kindergartenplatz oder einen Platz in einer Brückenkita bzw. in einem Förderangebot des Schulamtes anzubieten.
Bei Bedarf können Sie sich auch an das Kommunale Integrationszentrum oder an den Fachbereich Jugend und Schule wenden.
In der folgenden Aufstellung sind alle Angebote mit Ansprechpartnerinnen zu finden.
Kitas und Schulen in Bottrop
Sie können mit dem Download-Link eine Karte Bottrops mit den Standorten aller Schulen und Kindertagesstätten als PDF herunter laden.
Unter dem Link "interaktive Karte" finden Sie eine entsprechende Online-Anwendung. Setzen Sie dort bitte einen Haken bei "Schulen" und "Kindertageseinrichtungen" (siehe Bild).
Regionalkoordination Schule mit Courage
Seit dem 2. März 2022 ist das Referat Migration - Kommunales Integrationszentrum offiziell ernannter Träger der Regionalkoordination der Courage-Schulen Bottrops. In enger Zusammenarbeit mit der Landeskoordination begleitet und berät die Regionalkoordination Bottroper Schulen auf dem Weg zur Courage-Schule und unterstützt bereits anerkannte Schulen in ihren Aktionen.