Berufs-Feuerwehr rettet seit 100 Jahren Leben
Ausstellung im August-Everding-Kulturzentrum bis 13.Januar
Die Berufs-Feuerwehr in Bottrop wird 100 Jahre alt. Anlässlich des Jubiläums wird die Ausstellung „100 Jahre Berufsfeuerwehr Bottrop“ im August-Everding-Kulturzentrum gezeigt. Schwarz-weiß Fotografien aus der Anfangszeit bis zu aktuellen Fotos der jüngeren Vergangenheit bilden die großformatigen Ausstellungstafeln Einsätze der Feuerwehrmänner ab.
Zur Eröffnung der Ausstellung erinnert Oberbürgermeister Bernd Tischler daran, dass vor den hauptamtlichen Kräften bereits eine Freiwillige Feuerwehr in Bottrop gegeben habe. “Die Gründung der ersten freiwilligen Feuerwehren weiter zurück bis in das Jahr 1886. Bevor Theodor Breuer am 1. Dezember 1922 seinen hauptamtlichen Dienst in Bottrop antrat, wurde die Einrichtung einer hauptamtlichen Feuerwehr am 24. Juni 1922 in der sogenannten „Ortssatzung über die Einrichtung des Feuerlöschwesens in der Stadtgemeinde Bottrop“ beschlossen.“
Vielfach gleichen sich die Motive. Heute wie damals geht es um Rettungseinsätzen bei Bränden, Autounfällen und Naturkatastrophen. Auch vermittelt die Ausstellung den jeweils hohen technischen Standard der Feuerwehr in den vergangenen hundert Jahren. Vor den Wachen an der Moltkestraße und später an der Hans-Sachs-Straße werden die modernsten Leiter- und Löschwagen präsentiert.
In den 1980er Jahren bereitete sich die Feuerwehr zweimal auf ungewöhnlich prominenten Besuch vor. Am 25. Juni 1983 landete der amerikanischen Vize-Präsidenten George W. Bush mit einem Hubschrauber im Stadtgarten anlässlich der Eröffnung des Josef-Albers-Museums Quadrat. Vier Jahre später stattete Papst Johannes Paul II. Bottrop einen Besuch auf der Zeche Proper Haniel einen Besuch ab. Die Feuerwehr stellte für den Notfall den Grundschutz zur Brandbekämpfung und die medizinische Erstversorgung sicher. Zum Einsatz kam sie damals nicht, so dass sich den beteiligten Feuerwehrmännern Gelegenheit bot, Erinnerungsbilder zu schießen, die jetzt in der Ausstellung zu sehen sind.
Die Bilder, insbesondere von den Brandeinsätzen, zeigen die zerstörerische Kraft, gegen die die Feuerwehr kämpfen muss. 1959 ging ein Großteil der am Hauptbahnhof lagernden 170.000 Bahnschwellen in Flammen auf. Ebenso verheerend war ein Feuer an der Hiberniastraße. 2011 wurde das Busdepot Opfer eines Brandes. Die Ausstellung dokumentiert auch kuriose Einsätze. Ein Schwan hat sich im Baum verfangen und wurde von der Feuerwehr unverletzt befreit. Andere Bilder zeigen dramatische Einsätze, in denen die Feuerwehrmänner um das Leben von Unfallopfern kämpfen.
Die Berufsfeuerwehr wurde vor 100 Jahren parallel zur Freiwilligen Feuerwehr gegründet. Die Zusammenarbeit funktioniert bis heute. „Alle Kolleginnen und Kollegen, egal ob bei der freiwilligen oder der Berufsfeuerwehr versehen ihren Dienst nicht nur 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr, sondern häufig auch unter Einsatz der eigenen Sicherheit und Gesundheit. Das verlangt nicht nur eine ganz besondere Einstellung zu sich selbst, seinen Mitmenschen und dem eigenen Beruf, sondern verdient auch die Anerkennung und Dankbarkeit unserer Stadtgesellschaft“, sagt Bernd Tischler.
Von großer Kontinuität ist die Führung der Feuerwehr geprägt. Bis auf eine kommissarische Leitung in den ersten Nachkriegsjahren haben die Vorgänger des jetzigen Feuerwehrchefs Kim Heimann die Institution Feuerwehr jeweils über 20 Jahre geprägt.
Die Ausstellung wurde durch Pensionäre der Berufsfeuerwehr zusammen mit dem Chronisten der Feuerwehr Bottrop, Oliver Kunde, und der Stadtarchivarin Heike Biskup geplant und umgesetzt. „100 Jahre Berufsfeuerwehr Bottrop“ ist bis zum 13. Januar 2023 zu sehen.