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Dem Jahrestag des Kriegsendes gedacht

Zivilcourage als ein wichtiger und entscheidender Teil zur Bewahrung des Friedens.

© Stadt Bottrop

Unter dem Motto "Aus der Geschichte lernen – Für den Frieden Sorgen" hat die 8.-Mai–Initiative an diesem Tag am Rathaus wieder des Endes des Zweiten Weltkrieges gedacht. Neben dem Sprecher der Initiative Klaus Lang und der Leiterin des Stadtarchivs Heike Biskup hielt auch Oberbürgermeister Bernd Tischler eine kurze Ansprache anlässlich des Gedenktages. "Nach zwölf Jahren nationalsozialistischer Herrschaft bedeutet dieser Tag den politischen, militärischen und moralischen Untergang und das Ende des verbrecherischen Regimes in Deutschland, das die Welt in den Abgrund gestürzt hatte", sagte Tischler.

In diesem Jahr legte die Veranstaltung ein besonderes Augenmerk auf den russischen Offizier Stanislaw Petrow. Am 26. September 1983 war er der diensthabende Verantwortliche in einem Luftüberwachungszentrum nahe Moskau, als die Computer den Abschuss von fünf US-amerikanischen, nuklear bewaffneten Interkontinentalraketen Richtung Sowjetunion anzeigten. Die sowjetische Strategie sah für den Fall eines nuklearen Angriffes auf die UdSSR einen mit allen Mitteln geführten sofortigen nuklearen Gegenschlag vor. Das Ergebnis wäre ein 3. Weltkrieg mit einem unvorstellbaren und noch nie dagewesenen Ausmaß der Zerstörung gewesen.

Doch Stanislaw Petrow ignorierte die Meldungen der Computer und löste keinen atomaren Gegenschlag aus, sondern meldete einen Fehlalarm des Systems, der sich im Nachhinein bestätigte. "Ich wollte keine Schuld haben am Dritten Weltkrieg", sagte er später zur Begründung. Petrow wurde in der Sowjetunion für sein Verhalten weder belohnt noch bestraft. Eine ursprünglich geplante Ordensverleihung blieb aus, da der Vorfall die Anfälligkeit des Systems gezeigt hatte und dies wollte die Staatsführung geheim halten.

"Für so eine Entscheidung, braucht man Moral, Vernunft und einen Sinn dafür, Richtig und Falsch zu erkennen und zu unterscheiden", betonte Tischler. Stanislaw Petrow habe Zivilcourage gezeigt. Er habe den Mut gehabt, ohne Rücksicht auf eventuelle Folgen, sich gegenüber Obrigkeit und Vorgesetzten eine eigene Entscheidung zu treffen. Zivilcourage könne angesichts des Jahrestags des Kriegsendes ein wichtiger und entscheidender Teil sein, den Frieden zu bewahren.

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