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Josef Albers. First and Last. Homage to the Square 1950 – 1976

Josef Albers, Homage to the Square »A«, 1950, Öl auf Hartfaser, 77,5 × 77,5 cm. The Cartin Collection.© The Josef and Anni Albers Foundation / VG Bild-Kunst, Bonn 2014

11. Mai bis 10. August 2014

Homage to the Square ist die umfassendste und zugleich wirkmächtigste Bildserie des 20. Jahrhunderts, die in der Kunst Europas und Amerikas ihre unübersehbare Wirkung entfaltet hat. Josef Albers arbeitete daran von 1950 bis zu seinem Tod im Jahr 1976 und schuf dabei mehr als 2.000 Gemälde. Bescheiden im Format und einfach in ihrem Aufbau, sind diese Gemälde in ihrer Wirkung doch monumental und zugleich subtil.

Einen besonderen Blick auf Homage to the Square erlaubt nun eine Sonderausstellung im Josef Albers Museum, die zum ersten Mal das chronologisch erste und das letzte Bild der Serie zusammenführt. Die Spannweite von Albers’ Kunst wird uns so exemplarisch vor Augen geführt.

Josef Albers, Homage to the Square, 1976, Öl auf Hartfaser, 61 × 61 cm. The Josef and Anni Albers Foundation.© The Josef and Anni Albers Foundation / VG Bild-Kunst, Bonn 2014

Anders als der Titel suggeriert, ist Homage to the Square nicht Huldigung einer geometrischen Form, sondern Feier der Farbe und ihrer unabsehbaren Ausdrucksmöglichkeiten. Albers wählt das feststehende quadratische Bildschema wegen seiner kompakten Frontalität, die uns wie eine Ikone gegenübertritt und dabei zugleich als Form in den Hintergrund unserer Aufmerksamkeit tritt. So können wir uns auf die unzähligen Variationen im Gespräch der Farben konzentrieren. Es geht dabei um ein komplexes Wechselspiel zwischen den Identitäten der Farben, die miteinander in Beziehung treten und sich dabei gegenseitig verändern. »Farbe ist das relativste Medium in der Kunst«, hat Albers einmal festgestellt, und so ist es der Betrachter, der mit seinem Sehen die scheinbar festgefügte Staffelung der Farben erst in Bewegung versetzt. Das Bild wird zu einem lebendigen Organismus, dessen Wirkung jedoch nicht auf die Netzhaut beschränkt ist, sondern sich in unserem Bewusstsein und in den Emotionen niederschlägt.