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Malerei auf Papier. Josef Albers in Amerika

Blick in die Ausstellungsräume des Josef Albers Museum© Werner J. Hannappel 2011

20. März bis 19. Juni 2011

Die Ausstellung Malerei auf Papier. Josef Albers in Amerika zeigt 80 Studien in Öl, die zum Teil nur selten oder noch nie öffentlich gezeigt wurden. Die frühesten Blätter datieren aus den späten Dreißiger Jahren, die letzten sind Studien zur Serie der Quadratbilder, die Albers bis zu seinem Tod im Jahr 1976 gemalt hat.

Einige der Blätter haben die Anmutung bloßer Farbproben, andere bieten nahezu abgeschlossene Bildlösungen, die der Künstler auf dickem Karton ausführte. Dabei ist jedes Blatt von einer intensiven Suche nach sich belebenden Farbkombinationen geprägt, die es erlaubt, das malerische Tun auch als Niederschlag seiner Philosophie der Farbe zu sehen.

Schriftliche Notizen am Rand, häufiger noch direkt in die Farbe gesetzt, lassen die Heftigkeit erahnen, mit der hier ein künstlerischer Prozess im Gang war. Großartig erscheint schließlich die stille Größe nahezu vollendeter Quadrate, die Albers' Dialog der Farben aufführen.

Die gezeigten Blätter sind stark von den Eindrücken geprägt, die Josef Albers auf Studienreisen nach Mexiko gemeinsam mit seiner Frau Anni erfahren hat. Mexiko inspirierte Albers. Nach diesem Erlebnis verwendete er Magenta, Türkis, Violett, Grün und Ocker in unterschiedlichsten Kombinationen. Es waren die Farben der Natur, aber auch der Alltagskultur, wie sie etwa beim Anstrich von Häusern verwendet wurden. Seine Studien sprechen von der Sinnlichkeit der mexikanischen Landschaft, die Farben sind satt, aufgeladen durch das intensive Licht des Landes. Die präkolumbische Kunst, die Monumentalität der alten Kultur Mexikos trat ihm lebendig entgegen, unberührt von den Jahrtausenden, die seit ihrem Entstehen vergangen waren. Stark berührt von der universellen und zeitlosen Sprache dieser Kunst, reiste er zu den wichtigsten Ausgrabungsstätten wie Monte Alban, Mitla, Tenayuca. Die geometrisch geprägten Anlagen, die Großzügigkeit der Grundrisse und die beeindruckenden Reste mächtiger Gebäude inspirierten ihn zu Form- und Farbkombinationen, die er über viele Jahre malerisch und zeichnerisch variierte. Er entwarf Raum- und Flächengefüge, die rational und sinnlich zugleich erscheinen und deren Realisierung nur malerisch gelingen konnte.

Das Josef Albers Museum ist die zweite Station dieses Gemeinschaftsprojekts mit der Staatlichen Graphischen Sammlung, München - weitere Stationen sind führende Museen in Europa und den USA.

Zur Ausstellung ist ein durch die Ernst-von-Siemens-Kunststiftung ermöglichtes, umfangreiches Katalogbuch im Hatje Cantz Verlag mit Texten von Isabelle Dervaux, Heinz Liesbrock und Michael Semff erschienen (191 Seiten, ca. 136 Farbabbildungen).
Preis im Museum: 32 €.