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Weniger Immobilienverkäufe durch Corona

22.07.2020
Gutachterausschuss verzeichnet Rückgang um ein Fünftel gegenüber dem Durchschnitt der Vorjahre.

In einer ad-hoc Auswertung zum Ende des ersten Halbjahres 2020 hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Bottrop gegenüber dem Durchschnitt der Vorjahre rund 20 % weniger Immobilienverkäufe registriert (420 Kauffälle gegen über 515). Gegenüber dem umsatzstarken Vorjahr (582 Kauffälle) sind es sogar rund 30 % weniger Kauffälle. Während das erste Quartal 2020 noch im durchschnittlichen Bereich lag, sind insbesondere in den darauffolgenden Monaten deutlich weniger Kaufverträge in Bottrop abgeschlossen worden. So lag die Quote im Mai und Juni gegenüber dem Durchschnitt der Vorjahre nur bei rund 60 % der sonst abgeschlossenen Kaufverträge. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend in den kommenden Monaten fortsetzt oder ob es einen Nachholeffekt geben wird.

Der Gutachterausschuss konnte aus den vorliegenden Kaufverträgen auch feststellen, dass sich die Preise für die gebrauchten Ein- und Zweifamilienhäuser gegenüber den beiden Vorjahren nicht signifikant verändert haben, Corona scheint also in diesem Marktsegment keinen Werteinfluss zu haben. Im Marktsegment des gebrauchten Wohnungseigentums (Eigentumswohnungen) ist gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Preissteigerung festzustellen, sie beträgt rund 9 %. Da die Preise für Eigentumswohnungen in den Vorjahren tendenziell aber immer gestiegen waren, zuletzt um 4 %, liegt die neuerliche Preissteigerung im Trend. Auch hier scheint Corona keinen Einfluss zu nehmen.

Die sinkenden Verkaufszahlen bei gleichen bzw. höheren Preisen lässt auch darauf schließen, dass Corona die Verkäuferseite eher verunsichert hat als die Käuferseite. Die Nachfrage nach Immobilieneigentum scheint also weiterhin da zu sein, die Angebote sind allerdings begrenzt.

Der Gutachterausschuss ermittelt seine Informationen aus den Kaufverträgen, die die Notare aufgrund gesetzlicher Vorgabe zur Verfügung stellen müssen. Die Daten basieren also auf tatsächlichen Kaufpreisen und nicht auf Angebotsdaten, wie es oftmals bei Analysen der Immobilienportale der Fall ist.