Familie Elias
4 Stolpersteine für David Elias, Sara Elias, Dora Elias und Wilhelm Max Elias an der Bergstraße 14.
Zur Familie Elias gehörten die Eheleute David (Leibusch, Leo) und Sara Elias (geborene Bernkopf) sowie die Kinder Dora und Wilhelm Max.
David (Leibusch, Leo) Elias
Patenschaft für den Stolperstein: Familie Bärbel Sosna und Andreas Klimek
mit ihren Kindern Friderike und Tilman
Verlegung des Stolpersteins: 5. Dezember 2011
Sara Elias geb. Bernkopf
Patenschaft für den Stolperstein: Familie Bärbel Sosna und Andreas Klimek
mit ihren Kindern Friderike und Tilman
Verlegung des Stolpersteins: 5. Dezember 2011
Dora Elias
Patenschaft für den Stolperstein: Familie Bärbel Sosna und Andreas Klimek
mit ihren Kindern Friderike und Tilman
Verlegung des Stolpersteins: 5. Dezember 2011
Wilhelm Max Elias
Patenschaft für den Stolperstein: Familie Bärbel Sosna und Andreas Klimek
mit ihren Kindern Friderike und Tilman
Verlegung des Stolpersteins: 5. Dezember 2011
Familiengeschichte
David Elias
David (auch Leibusch bzw. Leo genannt) Elias wurde am 14. September 1899 in Czechow in Galizien geboren. Er lebte ab 1920 in Bottrop, zuletzt in der Bergstraße 14, die seit 1938 „Franz-Große-Beck-Straße“ hieß, nach einem verstorbenen Bottroper NSDAP- und SA-Mitglied. David Elias war zuerst Arbeiter und später als Handelsvertreter und Kaufmann tätig.
David Elias ist mit seiner Ehefrau Sara Elias geborene Bernkopf und den Kindern Dora (*1925) und Wilhelm Max (*1927) im Zuge der Abschiebung polnischer Juden am 28. Oktober 1938 zwangsweise nach Polen ausgewiesen worden, und zwar in das Internierungslager in Zbąszyń (Bentschen). Für wenige Wochen kehrte er am 13. April 1939 nach Bottrop zurück, vermutlich um private Angelegenheiten zu regeln. Am 10. Mai 1939 verließ er Bottrop mit dem Ziel Krakau im noch unbesetzten Polen. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.
Sara Elias
Sara Elias geborene Bernkopf wurde am 21. August 1902 in Myślenice in der Nähe von Krakau in Galizien geboren. Sie war seit dem 24. April 1925 mit David Elias verheiratet und bekam in Bottrop zwei Kinder, Dora (*1925) und Wilhelm Max (*1927). Sara Elias wurde, zusammen mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern, am 28. Oktober 1938 nach Polen „abgeschoben“. Die zwangsweise Ausweisung endete im Internierungslager in Zbąszyń (Bentschen).
Ihr Schicksal konnte, wie das ihres Mannes, bislang nicht aufgeklärt werden. Sie gilt als „verschollen“, wie man nach 1945 im Amtsdeutsch sagte. Das Amtsgericht Bottrop erklärte Sara Elias für tot. Als Todesdatum wurde der 8. Mai 1945 festgelegt. Das Ende des Zweiten Weltkriegs wurde häufig pauschal als Datum für die Todeserklärung von Opfern der Shoah festgelegt.
Dora Elias
Dora Elias wurde am 19. Mai 1925 in Bottrop geboren, ihr Bruder Wilhelm Max Elias am 27. Oktober 1927 ebenfalls in Bottrop.
Mit ihren Eltern David und Sara Elias wurden die Geschwister am 28. Oktober 1938 in die Republik Polen in das Internierungslager in Zbąszyń (Bentschen) „abgeschoben“. Zu diesem Zeitpunkt war Dora dreizehneinhalb Jahre, Wilhelm Max elf Jahre alt. Einen Tag vor der zwangsweisen Ausweisung hatte Wilhelm Max Geburtstag.
Wilhelm Max Elias
Über das weitere Schicksal der Geschwister ist so gut wie nichts bekannt. Wilhelm Max Elias soll nach Beginn des Zweiten Weltkriegs in das Konzentrationslager Bergen-Belsen nördlich von Hannover verschleppt worden sein. Dort verliert sich seine Spur.
Die Geschwister wurden am 27. Januar 1960 vom Amtsgericht Bottrop, zusammen mit ihrer Mutter, mit dem Todesdatum 8. Mai 1945 für tot erklärt.
Literatur und Quellen
zu David Elias
Manfred Lück: Juden in Bottrop, 2 Bde., Bottrop 1993, 2001.
Alina Bothe: Radikalisierung vor aller Augen. Die „Polenaktionen“ 1938/39, in: informationen. Wissenschaftliche Zeitschrift des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933–1945, Heft 89, 2019.
Andrea Löw: Juden im Getto Litzmannstadt. Lebensbedingungen, Selbstwahrnehmung, Verhalten. Göttingen 2006.
zu Sara Elias
Manfred Lück: Juden in Bottrop, 2 Bde., Bottrop 1993, 2001.
zu Dora und Wilhelm Max Elias
Manfred Lück: Juden in Bottrop, 2 Bde., Bottrop 1993, 2001.
Jens-Christian Wagner (Hg.): Kinder im KZ Bergen-Belsen. Begleitheft zur Ausstellung, Celle 2018.