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Familie Brenner

4 Stoplersteine für Chaim Szmul Brenner, Tauba Brenner geb. Feigeles, Bernhard Brenner und Samuel Brenner am Altmarkt 5.

Zur Familie Brenner gehörten Chaim Szmul Brenner, Tauba Brenner geb. Feigeles, Bernhard Brenner und Samuel Brenner.

Chaim Szmul Brenner

Patenschaft für den Stolperstein: SPD Bottrop

Verlegung des Stolpersteins: 5. Dezember 2011

Tauba Brenner geb. Feigeles

Patenschaft für den Stolperstein: CDU Bottrop, Ortsverband Stadtwald

Verlegung des Stolpersteins: 5. Dezember 2011

Bernhard Brenner

Patenschaft für den Stolperstein: SPD Ortsverein Stadtwald

Verlegung des Stolpersteins: 10. Oktober 2007

Samuel Brenner

Patenschaft für den Stolperstein: Eheleute Marion und Theo Kusenberg

Verlegung des Stolpersteins: 5. Dezember 2011

Familiengeschichte

Chaim Szmul Brenner

Chaim Szmul Brenner wurde am 19. Januar 1897 in Tomaszów in Polen geboren. Von Beruf war er Zechenanstreicher. Er lebte seit 1918 in Deutschland und war seit 1922 in Bottrop ansässig. Chaim Szmul war verheiratet mit Tauba Brenner geborene Feigeles. Das Ehepaar hatte zwei Söhne, Bernhard (*1921) und Samuel (*1923). Seit 1931 wohnte die Familie im Haus Altmarkt 5. 1937 erhielt der Platz einen neuen Namen: „Platz der SA“. Die Bottroper NSDAP-Organisation SA („Sturmabteilung“) war maßgeblich an den Gewalttaten in der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 beteiligt.

Familie Brenner lebte nicht mehr in Bottrop, als dort der Gewaltexzess der Pogromnacht stattfand. Die Familie fiel zwei Wochen zuvor der „Polenaktion“ zum Opfer. Im Zuge der Verhaftung und Abschiebung polnischer Juden aus dem Deutschen Reich am 28. Oktober 1938 wurde Chaim Brenner mit seiner Familie in die Republik Polen zwangsweise ausgewiesen. Er war bis zum Sommer 1939 im Internierungslager Zbąszyń (Bentschen) inhaftiert.

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs, mit der militärischen Besetzung Polens ab dem 1. September 1939, geriet die Familie Brenner erneut in die Verfolgungsund nun auch Vernichtungspolitik des nationalsozialistischen Regimes. Chaim Brenner wurde in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) verschleppt und später in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Seine letzten Lebensspuren führen am 1. September 1944 in das Konzentrationslager Dachau. Am 23. Dezember 1944 wurde Chaim Szmul Brenner im KZ Dachau ermordet.

Tauba Brenner

Tauba Brenner geborene Feigeles wurde am 6. Februar 1899 in Tomaszów in Polen geboren. Dort lernte sie ihren Ehemann Chaim Szmul Brenner kennen und ließ sich mit ihm 1922 in Bottrop nieder.

Nach der zwangsweisen Abschiebung der vierköpfigen Familie nach Polen am 28. Oktober 1938 und der Internierung im Lager Zbąszyń (Bentschen) kam sie am 30. Juni 1939 für wenige Wochen zurück nach Bottrop. Vermutlich hatte sie private Angelegenheiten der Familie abzuwickeln.

Am 4. August 1939 verließ sie Bottrop. Ihr weiterer Weg führte sie höchstwahrscheinlich in das besetzte Polen nach Łódź zu ihrer Familie, wo sie vermutlich den unmenschlichen Lebensbedingungen der deutschen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik im Ghetto Litzmannstadt zum Opfer fiel.

Bernhard Brenner

Bernhard Brenner wurde am 10. November 1921 im oberschlesischen Kattowitz (Katowice) geboren, das als Ergebnis des Ersten Weltkriegs nun zur Republik Polen gehörte. Er kam als Baby mit seinen Eltern Tauba und Chaim Szmul Brenner 1922 nach Bottrop. Über seine Kindheit und Jugendzeit in Bottrop ist bislang kaum etwas bekannt.

Der 17-jährige Bernhard wurde mit seiner Familie am 28. Oktober 1938 im Zuge der Abschiebung polnischer Juden nach Polen gezwungenermaßen ausgewiesen. Er war bis zum Sommer 1939 im polnischen Internierungslager Zbąszyń (Bentschen) inhaftiert. Nach der Besetzung Polens durch das Nazi-Regime wurde er in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) verschleppt. Dort ist er am 28. Mai 1943 zu Tode gekommen, unter welchen unmenschlichen und gewaltsamen Umständen auch immer.

Samuel Brenner

Samuel Brenner, der zweite Sohn von Tauba und Chaim Szmul Brenner, wurde am 24. Februar 1923 in Bottrop geboren. Auch seine Kindheit und Jugend liegt im Dunkeln der Geschichte.

Gemeinsam mit seiner Familie musste der 15-jährige Samuel seine Heimatstadt Bottrop am 28. Oktober 1938 zwangsweise verlassen, als die jüdischen Bürgerinnen und Bürger polnischer Staatsangehörigkeit ausgewiesen wurden. Der Zielort der Abschiebung war das Internierungslager in Zbąszyń (Bentschen) im zu dem Zeitpunkt noch unbesetzten Polen. Vermutlich wurde er nach Kriegsbeginn 1939 in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) verschleppt. Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

Literatur und Quellen

Manfred Lück: Juden in Bottrop, 2 Bde., Bottrop 1993, 2001.

Alina Bothe: Radikalisierung vor aller Augen. Die „Polenaktionen“ 1938/39, in: informationen. Wissenschaftliche Zeitschrift des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933-1945, Heft 89, 2019.

Andrea Löw: Juden im Getto Litzmannstadt. Lebensbedingungen, Selbstwahrnehmung, Verhalten, Göttingen 2006.

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