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Familie Brandt

3 Stoplersteine für Jenny Brandt, Leo Brandt und Rudolf Konrad Brandt an der Hochstr. 12.

Zur Familie Brandt gehörten Jenny Brandt geb. Herz, Leo Brandt und ihre beiden Kinder Elisabeth und Rudolf Konrad.

Die Eheleute Jenny und Leo, sowie der Sohn Rudolf Konrad wurden Opfer der NS-Herrschaft. Nur die Tochter Elisabeth überlebte, weil es ihr gelang Deutschland 1939 Richtung England zu verlassen.

Jenny Brandt geb. Herz

Patenschaft für den Stolperstein: Kath. Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) St. Elisabeth und Heilig Kreuz

Verlegung des Stolpersteins: 10. Oktober 2007

Leo Brandt

Patenschaft für den Stolperstein: Pfarrgemeinde St. Elisabeth und Heilig Kreuz

Verlegung des Stolpersteins: 10. Oktober 2007

Rudolf Konrad Brandt

Patenschaft für den Stolperstein: SPD Ortsverein Stadtwald

Verlegung des Stolpersteins: 10. Oktober 2007

Familiengeschichte

Eheleute Brandt

Leo Brandt, der am 30. April 1880 in Landsberg an der Warthe (Brandenburg) geboren wurde, war der Schwager des Bottroper Kaufmanns Walther Heymann und viele Jahre lang Geschäftsführer in dessen Konfektionsgeschäft in der Hochstraße 12. Seit 1913 lebte Leo Brandt in Bottrop. 1919 heiratete er Jenny Herz, die Schwägerin von Walther Heymann, die am 13. März 1889 in Esens (Ostfriesland) geboren wurde. Das Ehepaar hatte zwei Kinder, Elisabeth (*1920) und Rudolf Konrad (*1925). Leo Brandt engagierte sich in den Gremien der jüdischen Gemeinschaft.

Die Familie verließ Bottrop 1933 sicher nicht freiwillig. Sie zog von hier nach Mannheim. Der Tochter Elisabeth gelang es, Deutschland 1939 Richtung England zu verlassen. Das Ehepaar und der Sohn Rudolf hingegen wurden am 22. Oktober 1940 von Mannheim in das Internierungslager Gurs im unbesetzten Teil Frankreichs verschleppt. Mit dieser frühen Deportationsaktion im Deutschen Reich wurden an zwei Tagen ca. 6.500 Juden aus Südwestdeutschland entheimatet. Ca. 2.000 von ihnen verstarben in Gurs am Rande der Pyrenäen. Leo und Jenny Brandt überlebten Gurs und wurden im März 1941 im Lager Rivesaltes interniert.

Während Leo Brandt im Juli 1941 weiter in das Durchgangslager Camp des Milles gebracht wurde, verblieb Jenny Brandt noch einige Wochen in Rivesaltes, war dann zwangsweise in Marseille im Hotel Bompard untergebracht und gelangte ebenfalls in das Durchgangslager Camp des Milles. Am 11. August 1942 kamen die Eheleute in das Sammellager Drancy bei Paris und wurden am 14. August 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Wann Leo Brandt und Jenny Brandt dort ermordet worden sind, ist unklar. Nach 1945 wurden beide gerichtlich für tot erklärt.

Rudolf Konrad Brandt

Mit seiner Familie lebte der gebürtige Bottroper Rudolf Konrad Brandt (*12. Juni 1925) ab 1933 in Mannheim. Er wurde mit seinen Eltern am 22. Oktober 1940 von dort in das Internierungslager Gurs in Südfrankreich verschleppt. Dort scheint er länger als seine Eltern verblieben zu sein. Sein Name ist auf einer Transportliste von Drancy in das Vernichtungslager Auschwitz unter dem Datum 20.5.1944 zu lesen. Rudolf Brandt hat Auschwitz überlebt. In der Auflösungsphase des Vernichtungslagers ist er in das Konzentrationslager Buchenwald überstellt worden. Als Todesdatum ist der 24. Februar 1945 im KZ Buchenwald vermerkt.

Literatur und Quellen

Manfred Lück: Juden in Bottrop, 2 Bde., Bottrop 1993, 2001.

Gerhard J. Teschner: Die Deportation der badischen und saarpfälzischen Juden am 22. Oktober 1940. Vorgeschichte und Durchführung der Deportation und das weitere Schicksal der Deportierten bis zum Kriegsende im Kontext der deutschen und französischen Judenpolitik, Frankfurt a.M. 2002.

Stefanie Gerlach u. Frank Weber: "... es geschah am helllichten Tag!" Die Deportation der badischen, pfälzischen und saarländischen Juden in das Lager Gurs/Pyrenäen, 4. Aufl., Stuttgart 2005.

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