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Besondere Besucher während seiner Amtszeit

„Als Angehöriger des Jahrgangs 1922, also der Kriegsgeneration, weiß ich mich mit der übergroßen Mehrheit unserer Bevölkerung einig in der Verurteilung des Krieges als Mittel der Politik."

Auszüge aus dabei gehaltenen Reden von Ernst Wilczok

Der damalige US-Vize-Präsident George Bush bei der Quadrat-Eröffnung.© Stadt Bottrop

„Herr Vizepräsident, Herr Bundeskanzler, meine Damen und Herren,
die Stadt Bottrop hat aus dem künstlerischen Werk von Josef Albers, der vor 95 Jahren in Bottrop geboren wurde, durch Frau Anni Albers und die Albers-Foundation eine großzügige Schenkung erhalten.
Nach dem Schenkungsvertrag ist die Stadt verpflichtet, den Nachlaß von Josef Albers zu pflegen und dafür ein eigenes repräsentatives Gebäude zu errichten. Mit der heutigen Übergabe des Josef-Albers-Museums hat die Stadt diese Verpflichtung erfüllt. Nach dem Willen von Frau Anni Albers soll das Werk von Josef Albers in einem Albers-Zentrum in den Vereinigten Staaten und für den europäischen Bereich hier in Bottrop der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Es ist daher für die Bürger dieser Stadt eine besonders hohe Ehre, dass Sie, Herr Vizepräsident George Bush an der festlichen Eröffnung teilnehmen.
Ich darf Sie im Namen von Rat und Bürgerschaft der Stadt Bottrop ganz besonders herzlich begrüßen und begrüße gleichzeitig Ihre Gattin und die Damen und Herren Ihrer Begleitung.
Daß der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Herr Dr. Helmut Kohl, ebenfalls nach Bottrop gekommen ist, erfüllt uns mit tiefer Genugtuung. Ich darf auch Sie, Herr Bundeskanzler, namens des Rates und der Bürgerschaft von Bottrop auf das herzlichste willkommen heißen.
Verehrter Herr Vizepräsident,
wir bewerten Ihren Besuch als einen Beweis für die feste und dauerhafte Freundschaft zwischen den Vereinigten Staaten und unserem Land. Diese in 3 Jahrzehnten praktizierte Freundschaft und Verbundenheit ist eine der wichtigsten Grundlagen für die Erhaltung des Friedens in der Welt. Doch wir können nicht übersehen, das Besuche führender amerikanischer Vertreter nicht mehr so unproblematisch sind, wie es noch vor einigen Jahren der Fall gewesen ist. Das bedrückt uns und macht uns nachdenklich.

Bundeskanzler Helmut Kohl mit Wilczok.© Stadt Bottrop

Die Bedrückung liegt darin, dass wir die Besuche mit einem Wall von Maßnahmen schützen müssen, die Zweifel an unserer Gastfreundschaft aufkommen lassen können. Und es macht uns nachdenklich, daß ein großer Teil unserer jungen Mitbürger, wie in anderen europäischen Ländern auch, nicht mehr wahrhaben will, daß wir nach dem Weltkrieg mit wesentlicher amerikanischer Hilfe zu demokratischen Lebensformen zurückkehren konnten. Freiheit, auch die Freiheit unserer demonstrierenden Mitbürger ist zu einem großen Teil das Ergebnis westlicher und gerade amerikanischer Politik uns gegenüber.
Als Angehöriger des Jahrgangs 1922, also der Kriegsgeneration, weiß ich mich mit der übergroßen Mehrheit unserer Bevölkerung einig in der Verurteilung des Krieges als Mittel der Politik. Aber wir haben es wohl versäumt, der jungen Generation in der Zeit ungebrochenen Friedens und wachsenden Wohlstandes, die Anstrengungen, die der Westen zur Erhaltung des Friedens unternommen hat, genügend deutlich zu machen. Das müssen wir nachholen, und wir sollten den Mut haben, immer wieder zu sagen, daß Frieden und Freiheit untrennbar miteinander verbunden sind."

Ernst Wilczok mit Anni Albers (im Rollstuhl).© Stadt Bottrop

„Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Mit dem Josef-Albers-Museum ehrt die Stadt Bottrop den Künstler Josef Albers, der 1888 hier geboren wurde. Josef Albers war in jungen Jahren als Volksschullehrer in Bottrop, Weddern und Stadtlohn tätig. Schon früh fühlte er sich zur Kunst hingezogen.  Nach einem Kunststudium in Berlin verließ er den Schuldienst und ging an das Bauhaus. 1923 wurde er Bauhausmeister und übernahm die technische Leitung der Glaswerkstatt und unterrichtete gleichzeitig in den Bereichen Möbelentwurf und -herstellung 1925 zog er mit dem Bauhaus nach Dessau, wo er nach einigen Jahren alleiniger Direktor des berühmten Vorkurses wurde.
In dieser Zeit lernte er auch seine spätere Gattin Anni Fleischmann kennen. Nach Schließung des Bauhauses gingen sie nach Amerika, wo Josef Albers eine Stellung am Black Mountain College in North Carolina annahm, einer sehr experimentierfreudigen und einflußreichen Institution. An der Yale-Universität, wohin Josef Albers 1950 ging, wurde er mit der Leitung der Fakultät für Bildende Kunst betraut.
Josef Albers starb 1976 in New Haven. Die Bedeutung, die Josef Albers und sein Werk in der bildenden Kunst hat, ist in den 50er und 60er Jahren auch bei uns wieder deutlich geworden.“

„Josef Albers kam nach Bottrop. Die erste Ausstellung führte die Stadt durch Vermittlung von Prof. Dr. Jürgen Wißmann im September 1969 durch. Weitere Ausstellungen in den 70er Jahren folgten. Neben vielen Ehrungen und Auszeichnungen, die er von amerikanischen und deutschen Universitäten erfuhr, kamen hohe Anerkennungen in den 60er Jahren. Albers erhielt den Konrad-von-Soest-Preis und den Großen Kunstpreis für Malerei des Landes Nordrhein-Westfalen. Bundespräsident Heinrich Lübke verlieh ihm das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der Rat der Stadt Bottrop verlieh dem berühmten Sohn der Stadt im Dezember 1970 die Ehrenbürgerschaft. In dem 1976 eröffneten Quadrat wurden mit der Namensgebung und der Modernen Galerie Albers's künstlerisches Wirken bleibend festgelegt."

Papst Johannes Paul II. trägt sich in das Goldene Buch der Stadt ein.© Stadt Bottrop

Auszüge aus der Ansprache von Papst Johannes Paul II auf dem Bergwerk Prosper Haniel:

"Hier, auf dem Gelände einer Kohlenzeche, unmittelbar vor dem Förderturm, grüße ich euch alle in herzlicher Verbundenheit mit dem alten Bergmannsgruß: „Glückauf!" Die Welt der Arbeit ist mir aus jungen Jahren vertraut. Als Arbeiter unter Arbeitern habe ich selbst die Solidarität und Verläßlichkeit von arbeitenden Menschen erfahren, aber auch die Last und Härte der körperlichen Arbeit.

.......Ich weiß um die sozialen und wirtschaftlichen Probleme des Ruhrgebietes, um die Herausforderungen einer weitgehend materialistisch eingestellten Welt. Die zentrale Frage lautet: Hat der Mensch noch Vorrang in der Welt der Maschinen und der modernen Kommunikation, in der Welt des Handels und der Werbung, in der Welt der Politik und Kultur? Wem dienen in Wahrheit die Anstrengungen menschlichen Fortschritts und Forschens?

Papst Johannes Paul II. besuchte am 2. und 3. Mai 1987 das Ruhrgebiet.© Stadt Bottrop

.......An der gerechten Verteilung menschlicher Arbeit wird bereits die große Verantwortung der Entscheidungsträger in Staat und Wirtschaft deutlich. Sie dürfen die Arbeitslosigkeit nicht einfach hinnehmen oder ihr Vertrauen allein auf den Marktmechanismus setzen. Besondere Verantwortung tragen sie für zukunftsweisende Lösungen der Jugendarbeitslosigkeit.

.......Aus diesem Geist der Solidarität wurde hier im Ruhrgebiet auch das Verhältnis von Kapital und Arbeit fruchtbar für das Ganze zu ordnen versucht.

.......Solidarität — das ist für die Bevölkerung des Ruhrgebietes kein Fremdwort! Verantwortung füreinander und Verantwortung vor Gott ist hier durchaus noch gelebte und bewährte Wirklichkeit."

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