Vereinigte Welheim
Zur Geschichte:
1856/1857
Die beiden Essener Kaufleute Franz Hilberg und Carl Klumbeck stoßen bei ihren Bohrversuchen in Batenbrock und Boy auf Kohle und sichern sich deren Abbau.
1863/1864
Zusammenschluss der Kuxinhaber der drei Abbaufelder Essendia (Batenbrock) und Welheim I und II (Boy), Gründung der Gewerkschaft (Firma) "Vereinigte Welheim".
1899 – 1902
Durch den Ankauf der Anteilscheine (Kuxe) von ursprünglich ca. 50 Gewerken (Besitzern) stehen sich um die Jahrhundertwende zwei Interessengruppen gegenüber: die Stinnesfamilie mit 728 Kuxe und die Arenberg'sche Bergbaugesellschaft mit 272 Kuxe. Sie beschließen die Teilung des Abbaugebietes (Berechtsame) in Arenberg-Fortsetzung (2,8 qkm) und Vereinigte Welheim (2,6 qkm).
1910
Beginn der Arbeiten im Untertagebereich auf der 6. und 7. Sohle der Zeche Mathias Stinnes I/II in Karnap für den Durch-schlag zu den projektierten Schächten in Bottrop-Boy.
1913
Teufbeginn der Schächte I und II der Zeche Vereinigte Welheim auf dem früheren Bauernhof Niermann.
1913/1914
Tödliche Unfälle von mindestens vier Schachthauern während der Teufarbeiten.
März 1914
Genehmigung zum Bau eines Kohlekraftwerkes mit sechs Dampfkesseln.
3. Juni 1914
Aufnahme der Förderung auf der Zeche Vereinigte Welheim. Jahresförderung 1914: 133.043 t, Belegschaft: 939 Mann.
1915
Jahresförderung: 500.233 t, Belegschaft: 1.576 Mann.
1914 – 1918
Erster Weltkrieg; Beschäftigung von Kindern unter 13 Jahren und Frauen im Tagesbetrieb, an den Lesebändern und in der Lampenstube.
1916 – 1918
Zusätzlicher Einsatz von ca. 350 französischen und russischen Kriegsgefangenen.
25. August 1922
Feuer in einem Blindschacht. Zwei Tote auf Welheim, durch Rauchgasentwicklung fünf weitere Tote auf Mathias Stinnes I/II in Karnap.
1. Januar 1927
Ende der selbständigen Bergwerksgesellschaft "Vereinigte Welheim", Übergang in das Eigentum des "Mülheimer Berg-werksvereins" (MBV).
1929
maximale Förderung: 935.547 t, Belegschaft: 2.575 Mann.
1929 – 1931
Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auch auf den Berg-bau: Absatzkrise, Feierschichten.
31. Oktober 1931
Nach 50 Feierschichten im Jahr 1931 werden auf Welheim 1.100 Bergleute und 75 Angestellte entlassen. Schließung der Vereinigte Welheim als Förderzeche (nur noch Seilfahrten).
1968 – 1971
Abriss der Übertageanlagen und Verfüllung der Schächte.