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Medienbildung mit Handicap

In Kooperation mit der städtischen Volkshochschule bieten die Bottroper Werkstätten für Menschen mit Behinderung eine iPad Schulung an

Die Idee stand schon länger im Raum, nun kann sie in die Tat umgesetzt werden: An jeweils sechs Terminen haben zwei Schulungsgruppen der Bottroper Werkstätten für Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, den Umgang mit einem iPad zu erlernen. Sowohl Menschen mit geistiger Behinderung als auch Menschen mit psychischer Erkrankung können so von dem Kooperationsangebot mit der städtischen VHS profitieren.

"In der digitalen Welt spielt es keine Rolle, ob jemand eine Behinderung hat oder nicht. Mit der Schulung bekommen die TeilnehmerInnen eine ganz neue Teilhabe an der Welt", macht Tanja Steinhaus von der VHS deutlich. Mit der Entwicklungspauschale hat die Volkshochschule die Möglichkeit, neue Kursangebote auszuprobieren. Gemeinsam mit Martina Thiele, Leiterin der Bildungswerkstatt, wurde so die Idee eines iPad-Kurses für Menschen mit Behinderung entwickelt.

© Stadt Bottrop

"Uns war es wichtig, mit den Mitteln aus der EU-Förderung unsere technische Ausstattung zu erweitern", erklärt Martina Thiele. Insgesamt 30 iPads wurden in diesem Rahmen für die Bildungswerkstatt angeschafft. Gerade in der Zeit des Lockdowns hat sich der Alltag vieler Menschen immer mehr auf die digitale Welt konzentriert. Ziel des Kursangebots ist es daher, einen sicheren Einstieg in diese Welt zu ermöglichen.

Die Schulung besteht aus zwei Modulen. Im ersten Schritt lernen die Teilnehmenden den allgemeinen Umgang mit dem iPad. Vom Verbinden mit dem WLAN über das Einrichten eines E-Mail-Accounts und das Kennenlernen der installierten Apps bis hin zum Einstellen der Bedienungshilfen werden alle Grundlagen vermittelt. Darauf aufbauend folgt der Kernbereich Internet und die damit verbundenen Chancen und Risiken. Dabei steht vor allem die eigene Sicherheit im Mittelpunkt. Neben der Vergabe von sicheren Passwörtern und der Zwei-Faktor-Authentifizierung lernen die KursteilnehmerInnen auch, wie sie vertrauenswürdige Seiten erkennen und das Internet für die eigene Weiterentwicklung in Beruf und Alltag nutzen können.

Menschen mit Behinderung profitieren deutlich vom Einsatz des iPads, weiß auch Gruppenleiter Simon Trocoli Castro: "Die Geräte sind bei uns bereits in den Arbeitsalltag integriert und werden sehr gut angenommen. Wenn Lern-Apps wie 'Anton' oder 'Didab' zum Einsatz kommen, kann man im Raum eine Stecknadel fallen hören. Wo sonst viel über die Arbeitsflächen hinweg geredet wird, herrscht absolute Konzentration".