Junge Bäume erhalten Baumpatenschaften
Brost-Stiftung, Nabu und Stadt bringen gemeinsames Projekt auf dem Weg
Die Stadt Bottrop verfolgt seit den 80er Jahren die Absicht, Bürger für den Erhalt des öffentlichen Grüns einzubinden um die Identifikation ´Grüne Innenstadt´ zu fördern. Hieraus entstand die Idee der Baumpatenschaft. Diese Idee konnte sich jedoch nicht so durchsetzen, wie erhofft.
Gemeinsam mit der Brost-Stiftung und dem Nabu-Bottrop soll nun ein neuer Anlauf genommen werden. Die Gründung von Baumpatenschaften war eines der Themen, die bei der Brost-Stiftung im Zuge des Bürgerforums "Ruhrgebiet besser machen" verstärkt in den Fokus rückte. Das Projekt hat das Potenzial, bürgerschaftliches Engagement in den Stadtquartieren zu verbinden mit einer Verbesserung der ökologischen Situation im Wohnumfeld. Mit ins Boot geholt wurde der Nabu und die Stadt Bottrop, Fachbereich Umwelt und Grün.
In mehreren Video-Konferenzen hat man sich darauf verständigt in allen Stadtbezirken mit Referenzstandorten einen Einstieg zu schaffen. Im Bezirk Mitte ist es die Vienkenstraße, im Bezirk Süd ist die Straße "Am Quellenbusch" und in Kirchhellen ist es das Baugebiet Tappenhof. Um das Thema der Bevölkerung näher zu bringen, sollen in den Quartieren Flyer erstellt und verteilt werden. Weiterhin werden Baumpatenschaftsurkunden verliehen und auch kleine Holzschilder in den Baumscheiben eingesetzt werden. Zudem sollen in den sozialen Medien Infos zu dem Projekt eingestellt werden.
Neupflanzungen von Bäumen
In alle Stadtbezirken wurden in den vergangenen Jahren Bäume neu gepflanzt. In der Vienckenstraße sind die Bäume bereits im fünften Standjahr. Die ehemalige Allee aus Eschen ist einer Baumkrankheit - dem Eschentriebsterben - zum Opfer gefallen. Neu gepflanzt wurden hier um die 60 Bäume, bestehend aus Pyramiden-Hainbuche und pyramidal wachsender Eberesche.
In der Straße Am Quellenbusch stehen die Bäume im dritten Standjahr. Hier wurden um die 70 säulenförmig wachsende Ahornbäume gepflanzt.
Das Baugebiet Tappenhof wurde im Jahr 2020 mit verschiedenen Baumarten bepflanzt. Die Auswahl einer Baumart orientierte sich an den Örtlichkeiten. Neben Ulme, Mehlbeere, Linde, Eiche, Ahorn, thüringische Mehlbeere wurde auch die Hopfenbuche erstmalig in Bottrop eingesetzt. Insgesamt sind um die 110 Bäume gepflanzt worden.
Für eine Baumpatenschaft eignen sich alle Bäume bis zum achten Standjahr. Danach ist davon auszugehen, dass der Baum so tief wurzelt um sich selbst mit Wasser versorgen zu können. Durch die Extremwettersituation der letzten Jahre sind manche Standorte und Baumarten aber länger im Hinblick auf eine Selbstversorgung zu begleiten. Diese Aufgabe unterliegt aber der Stadt selbst um die Einschätzungen im Hinblick auf weitere Pflegemaßnahmen beurteilen zu können.
Da jedes Jahr durch den Straßenneuausbau auch neue Baumstandorte aktiviert werden ist es wünschenswert das Bürger durch ihr Engagement bei den Baumpatenschaften das Stadtgrün aktiv unterstützen. Jeder gesunde Baum verbessert die mikroklimatischen Bedingungen im Umfeld. Neben der Speicherung von Kohlendioxid werden andere schädliche Stoffe der Luft gefiltert, durch die Verdunstung wird an heißen Tagen die Temperatur im unmittelbaren Umfeld deutlich gesenkt.
Hintergrund
Auf Initiative der Brost-Stiftung - 'Ruhrgebiet besser machen' - entwickelten Bürgerinnen und Bürger in Bottrop, Herne und Oberhausen Ideen für das Ruhrgebiet. Eine davon trägt den Namen "Schütze den Baum, dann schützt er Dich." Geplant waren Patenschaft, bei denen kann jeder den Erhalt der grünen Lunge im Revier unterstützen kann.
Diese Idee geht nun in Bottrop in die Umsetzung und ist eine Initiative von Brost-Stiftung, Stadt Bottrop und Nabu. Kern ist, dass Aktive im Rahmen des Projektes eine Patenschaft für einen Baum vor seiner Haustür übernehmen kann. Dabei können die Baumscheiben mit heimischen Blumen und Gräsern bepflanzt werden, um nicht nur den Baum im trockenen Sommer mit Wasser zu versorgen, sondern gleichzeitig für Biodiversitt und Insektenvielfalt zu sorgen.